LANDWIRTSCHAFT
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12 000 landlose Brasilianer fordern Agrarreform

Mittwoch, 18. Mai 2005 / 08:03 Uhr

Brasilia - Rund 12 000 brasilianische Bauern haben im Zentrum der Hauptstadt Brasilia von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva eine baldige Ararreform gefordert.

Die Bauern sind enttäuscht von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva.

Lula müsse sein Versprechen halten und bis zum Jahr 2006 an 430 000 Familien Land verteilen, forderten die Mitglieder der Bewegung der landlosen Landarbeiter (MST) bei der Kundgebung. Die Demonstranten waren in einem 200 Kilometer langen Protestmarsch von der zentralen Provinz Goias in die brasilianische Hauptstadt gezogen.

Sie schwenkten rote Flaggen und demonstrierten unter anderem vor der US-Botschaft gegen die Schaffung einer amerikanischen Freihandelszone (FTAA) und gegen die Politik des Internationalen Währungsfonds.

Lula soll Versprechen halten

Wir haben Lula gewählt, weil wir davon träumten, dass er Änderungen herbeiführt. Dass er eine Agrarreform angeht, Arbeitsplätze schafft und die Wirtschaftspolitik ändert, sagte ein MST-Mitglied. Mit diesem Marsch wollen wir ihn zwingen, sein Versprechen zu halten.

Laut MST haben rund vier Millionen brasilianische Familien keinen eigenen Landbesitz. Lula hatte nach seinem Amtsantritt erklärt, bis zum Ende seines Mandats 2006 an 430 000 Familien Land zu verteilen. Bislang haben den Angaben zufolge jedoch nur 60 000 Familien eigenen Grund und Boden erhalten.

(fest/sda)