TECHNOLOGIE
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ABB liebäugelt mit Grossübernahmen

Samstag, 26. Juli 2008 / 13:52 Uhr
aktualisiert: 14:08 Uhr

Zürich - Der Elektrotechnikkonzern ABB, der über flüssige Mittel von 6 Mrd. Franken verfügt, erwägt wieder Grossübernahmen. Einkäufe in grossem Stil seien angesichts der markant gefallenen Börsenkurse wahrscheinlicher geworden.

Michel Demaré: «Wir sind bereit, uns in den fünf Divisionen zu verstärken.»

«Rückblickend zeigt sich, dass wir bisher zu Recht an unseren liquiden Mitteln festgehalten haben,» sagte Michel Demaré, interimistischer Konzernchef und Finanzchef von ABB, in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Nach Ansicht des Belgiers, der den CEO-Posten im September an Joseph Hogan abgeben wird, wären Übernahmen im Automationsgeschäft sinnvoller als bei der Energie. Denn in der Elektrotechnik halte ABB «sehr bedeutende Marktanteile. Grosse Akquisitionen würden sicher zu Interventionen der Wettbewerbsbehörden führen und Desinvestitionen erfordern», sagte Demaré.

In den nächsten Monaten könnte ABB auch kleinere Übernahmen tätigen wie unlängst mit der amerikanischen Kuhlman Electric. «Wir sind bereit, uns in den fünf Divisionen zu verstärken, ob mit dem Erwerb neuer Technologien oder mit der Erhöhung der Marktpräsenz in gewissen Ländern.»

Zur Inhaftierung eines ABB-Mitarbeiters in Libyen durch das Regime von Muammar el Gaddafi sagte Demaré, bei diesem aussergewöhnlichen Fall handle es sich nicht um ein spezifisches Problem von ABB. «Wir lassen das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) dieses Problem lösen.»

(fest/sda)


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