Bis zum Schluss konnten sich die 34 Teilnehmerstaaten nicht auf eine gemeinsame Haltung zur Einrichtung einer Freihandelszone verständigen.
Nach langem Ringen unterzeichneten sie ein Dokument, in dem die divergierenden Ansichten zu der Freihandelszone (Free Trade Area of the Americas, FTAA) dargelegt werden.
29 Staaten erklären darin, die Verhandlungen über eine von Alaska bis nach Argentinien reichende Freihandelszone im Jahr 2006 wieder aufnehmen zu wollen.
Abwarten auf Welthandelsrunde
Der so genannte Mercosur-Block aus Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela will hingegen die Ergebnisse der Welthandelsrunde in Hongkong im Dezember abwarten.
Diese Staaten lehnen die FTAA unter anderem wegen der bestehenden US-Handelsbeschränkungen im Agrarbereich ab.
Argentiniens Aussenminister Rafael Bielsa wollte den Gipfel dennoch nicht als gescheitert bezeichnen.
Regierung zufrieden
Seine Regierung sei mit dem Verlauf des Gipfels zufrieden, auch wenn es «zwei Ansichten» zum Thema Freihandelszone gebe, sagte Bielsa.
In der Abschlusserklärung bekunden die Teilnehmer nach Angaben Bielsas zudem ihren Willen zur Bekämpfung der Armut.
Auch der US-Sicherheitsberater Stephen Hadley äusserte sich positiv über den Verlauf des Treffens.
In Bezug auf die von Washington gewünschte Ausweitung des Handels habe es Fortschritte gegeben, sagte Hadley am Samstagabend an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.
Gewaltsame Proteste
Das Treffen im Badeort Mar del Plata war vor allem am Freitag von gewaltsamen Protesten gegen die USA und ihren Präsidenten George W. Bush überschattet gewesen.
Rund 40 000 Menschen versammelten sich zunächst in einem Stadion zu einer friedlichen Kundgebung mit zahlreichen prominenten Rednern, unter ihnen auch Fussball-Idol Diego Maradona.
Später gab es in der Nähe des Tagungshotels jedoch Ausschreitungen von rund 300 Demonstranten, bei denen die Polizei Tränengas einsetzte.
Mehr als 80 Menschen wurden festgenommen. Bush hatte den Gipfel bereits Stunden vor dem offiziellen Abschluss verlassen. Er traf noch am Abend in Brasilien ein, der nächsten Station seiner Lateinamerika-Reise.