Bilanzfälschung bei der Deutschen Bank? Montag, 27. September 2004 / 12:15 Uhr aktualisiert: 12. Mai 2006 / 17:08 Uhr
Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank kommt nicht aus den Schlagzeilen: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt nun wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung gegen Bankverantwortliche, wie ein Sprecher der Anklagebehörde bestätigte.
Die Deutsche Bank-Türme in Frankfurt/Main.
Ein Aktionär habe Klage eingereicht, weil das Institut trotz des verlorenen Rechtsstreits gegen Leo Kirch keine Rückstellungen gebildet habe.
Im Dezember 2003 hatte der Münchener Medienhändler vor dem Oberlandesgericht München Schadenersatz in bislang unbezifferter Höhe erstritten, nachdem der damalige Bankchef und jetzige Verwaltungsratspräsident Rolf Breuer in einem Fernsehinterview im Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen hatte.
«Was man alles lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder sogar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen», lautete die entscheidende Passage des Breuer-Interviews.
Kirch hatte in dem Fall bereits in erster Instanz Recht bekommen. Das Münchner Landgericht sah in den Äusserungen Breuers einen Verstoss gegen das Bankgeheimnis. Tatsächlich gaben die Banken Kirch bald kein Geld mehr, zwei Monate später, im April 2002, musste KirchMedia, das Kernstück des Konzerns, Insolvenz anmelden.
(fest/sda)
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