WIRTSCHAFT
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Blochers EMS-Chemie äussert Anspruch auf Verwaltungsratssitz

Mittwoch, 30. Oktober 2002 / 17:29 Uhr

Zürich - EMS-Chef Christoph Blocher hat erneut einen Anspruch auf eine Vertretung im Verwaltungsrat von Lonza geltend gemacht, nachdem am Dienstag grosse Lonza-Aktienpakete den Besitzer gewechselt hatten.

EMS sei am Kauf der angebotenen Lonza-Aktien nicht interessiert gewesen, teilte das Unternehmen in einem Communiqué mit. EMS gehe davon aus, dass es sich bei den Käufern um mehrere institutionelle Anleger handle. Aufgrund der Meldepflicht werde in den nächsten Tagen ersichtlich, welche Anleger über 5 Prozent an Lonza hielten.

Wenn kein grösserer Aktionär gemeldet wird, dann müsste EMS aufgrund der bedeutenden Beteiligung im Verwaltungsrat vertreten sein, hiess es weiter. Andernfalls müsste die Beteiligung abgebaut werden. Blocher war bis 2001 Vizepräsident des Lonza-Verwaltungsrates gewesen.

Bei Lonza hiess es auf Anfrage, die Generalversammlung vom nächsten März werde über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates entscheiden. Die Forderung Blochers wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Die Deutsche Bank hatte am Dienstag für Martin Ebners BZ Gruppe 9,63 Mio. Aktien und für die Zürcher Kantonalbank (ZKB) 4 Mio. Titel des Spezialchemiekonzerns an institutionelle Anleger aus der ganzen Welt verkauft.

Die meisten Käufer kommen laut einer Sprecherin der Deutschen Bank aus Grossbritannien, den USA und der Schweiz. An wen genau die Aktien gegangen waren, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Damit seien die Anteile der BZ Gruppe und der ZKB an Lonza auf je unter 5 Prozent gesunken, gaben beide Gesellschaften bekannt. Direkt und über die Stillhalter Vision hielt die ZKB zuletzt 10,2 Prozent an dem Spezialchemiekonzern. Ebners BZ Gruppe war zuletzt mit 19,8 Prozent beteiligt.

Der Verkauf der beiden Lonza-Aktienpakete ist auf positives Echo gestossen. An der Börse haben die Lonza-Aktien am Mittwoch deutlich zugelegt.

(bert/sda)