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Brüder bitten Libyen um Freilassung von Max Göldi

Donnerstag, 22. April 2010 / 07:22 Uhr

Tripolis - Moritz und Christian Göldi, die Brüder des in Libyen festgehaltenen Schweizers, haben in einem Zeitungsinterview an die libyschen Behörden appelliert, Max freizulassen. Gleichzeitig verteidigten sie den erfolglosen Besuch von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in Tripolis.

Göldis Brüder appelieren in einem Zeitungsinterview an die libyschen Behörden. (Symbolbild)

Er habe Merz schriftlich gebeten, aktiv zu werden, sagte Christian Göldi in einem Interview gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Merz hat wie ein Staatsmann gehandelt» und in bestem Wissen verhandelt - «leider erfolglos». Auch Aussenministerin Micheline Calmy-Rey setze sich bis heute enorm ein.

Gleichzeitig wollten die beiden Brüder die EU-Vermittler daran erinnern, dass das Problem nicht gelöst sei. «Max ist ein politischer Häftling», sagte Christian Göldi. Man müsse den Prozess politisch lösen. Alle Beteiligten müssten sich nun an einen Tisch setzen und eine Lösung finden.

Göldi wird fast jeden Tag besucht

Die Situation im Gefängnis sei für Max soweit erträglich, sagte Christian weiter. Es gehe ihm körperlich gut, die mentale Verfassung hingegen sei schwierig abzuschätzen. Zwei Angestellte der Schweizer Botschaft und sein libyscher Anwalt besuchten Max fast jeden Tag.

Der Anwalt des in Libyen festgehaltenen Schweizers Max Göldi bat die Gaddafi-Stiftung, zugunsten des Gefangenen zu intervenieren. Die von Seif al-Islam, einem Sohn von Machthaber Muammar Gaddafi, präsidierte Einrichtung solle sich für Hafterleichterungen einsetzen.

Ausserdem sollten die 53 Tage, die Göldi seit seiner Verhaftung im Juli 2008 bereits in Libyen abgesessen hat, angerechnet werden, sagte dessen Anwalt Salah Zahaf nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP.

Göldi ist Opfer der Spannungen zwischen der Schweiz und Libyen. Der ABB-Mitarbeiter wurde zusammen mit Rachid Hamdani, einem weiteren inzwischen freigelassenen Schweizer Geschäftsmann, wegen angeblicher Verstösse gegen Einwanderungs- und andere Gesetze festgenommen.

Wenige Tage zuvor waren ein Sohn des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi, Hannibal Gaddafi, und dessen Frau Aline in Genf vorübergehend festgenommen worden, wegen Verdachts auf Misshandlung von zwei Hausangestellten.

(zel/sda)


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