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Chinas Regierung dämpft Börsenfieber

Mittwoch, 30. Mai 2007 / 17:45 Uhr

Schanghai - Die chinesische Regierung hat mit einer Steuererhöhung auf den Aktienhandel die Börseneuphorie zumindest vorübergehend etwas eingedämmt. In Schanghai sank der Börsenindex um 6,5 Prozent auf 4053,09 Punkte.

Die Börse in Schanghai hatte erst am Dienstag ein neues Rekordhoch erklommen.

Die staatlichen Medien sprachen von einem «Erdbeben». Es war der stärkste Abschwung seit Ende Februar.

Damals war die Börse an einem Tag um fast neun Prozent abgesackt, was Wertpapiermärkte auf der ganzen Welt mit sich gerissen hatte.

Anleger reagierten weltweit trotz der verbreiteten Furcht vor dem Platzen einer Blase an der chinesischen Börse vergleichsweise gelassen. Dazu trug auch eine sehr positive Bewertung der Wirtschaft durch die Weltbank bei.

Die Börse in Schanghai hatte erst am Dienstag ein neues Rekordhoch erklommen. Der SSE Composite legte damit in diesem Jahr bereits 62 Prozent zu. 2006 belief sich der Anstieg auf 130 Prozent und übertraf alle anderen wichtigen Börsen der Welt.

Kurzfristige Massnahme

Die Regierung erhöhte vor diesem Hintergrund die Steuer für Aktiengeschäfte von 0,1 auf 0,3 Prozent. Der Schritt war äusserst kurzfristig vom Finanzministerium über die Nachrichtenagentur Xinhua mitgeteilt worden. Die Steuer wird von Käufern und Verkäufern von Aktien gleichermassen verlangt.

Ein Angestellter des Finanzministeriums sagte laut «China Daily», die Massnahme solle dem chinesischen Markt zu einer «gesunden» Entwicklung verhelfen. In diesem Jahr hatte die Zentralbank bereits zwei Mal die Leitzinsen und vier Mal die obligatorischen Bankreserven für die Kreditvergabe angehoben, ohne jedoch den Boom des Aktienmarkts aufhalten zu können.

(bert/sda)