IMMOBILIEN
Anzeige
Credit Suisse erwartet steigende Mieten in der Schweiz

Mittwoch, 25. Februar 2004 / 16:47 Uhr

Zürich - Schlechte Nachrichten für Mieter: Die Credit Suisse rechnet auch in diesem und im nächsten Jahr mit steigenden Mieten. Denn obwohl wieder mehr Wohnungen gebaut werden, bleiben in den meisten Ballungszentren die Wohnungsmärkte ausgetrocknet.

Sollte die Prognose eintreffen, betrifft das rund 80 Prozent der Bevölkerung.

Seit 2000 hätten die Mieten bei angebotenen Wohnungen um 2,3 Prozent pro Jahr zugelegt, sagte Credit Suisse-Ökonom Martin Neff bei der Vorstellung der jüngsten Studie über den Schweizer Immobilienmarkt in Zürich. Am stärksten dürften die Mietpreise im letzten Jahr in den grossen und mittleren Zentren sowie in den touristischen Gemeinden angezogen haben.

In den Regionen Genf und Nordwestschweiz habe sich das Preiswachstum immerhin verlangsamt. Die Ostschweizer konnten sich gar über leicht sinkende Mieten freuen.

Allerdings ist keine Trendwende in Sicht: Bereits in diesem Jahr dürften die Mieten wegen der Konjunkturerholung um 3 bis 4 Prozent anziehen, sagte Neff. 2005 werde ein stärkerer Preisschub um bis zu 5 Prozent erwartet, weil das Wohnungsangebot nur knapp zugelegt habe und auch die Zinsen klettern dürften.

Am tiefsten müssen die Mieter weiterhin in den Grossstädten und deren Agglommerationen in die Tasche greifen. Dort sei das Angebot knapp und die Nachfrage relativ gross, weil seit Mitte der wohwohuneunziger Jahre immer mehr Leute in den Ballungszentren - vor allem Zürich und Genf - leben wollten.

Die Wohnungsnot hat sich im letzten Jahr verschärft. Mitte 2003 lag die Leerwohnungsziffer schweizweit bei 0,91 Prozent. Damit sei sie nach dem Höchstwert im Jahre 1998 auf das tiefe Niveau von 1993 gefallen. Vor allem in den Grossstädten habe der Wohnungsneubau mit der Nachfrage nicht Schritt gehalten. Am gesuchtesten sind 5- und 6-Zimmer-Wohnungen.

Die Wohneigentumsquote in der Schweiz sei mit 34,6 Prozent weiterhin tief, auch wenn sie seit 1990 um 3,5 Prozentpunkte zugelegt habe. "Wir bleiben ein Volk von Mietern", sagte Neff. (tr/sda)