AUTOMOBIL
Anzeige
DaimlerChrysler-Vorstand bietet Gehaltsverzicht an

Sonntag, 18. Juli 2004 / 14:07 Uhr
aktualisiert: 16:19 Uhr

Stuttgart - Nach Protesten zehntausender Mitarbeiter ist am Wochenende Bewegung in den schweren Personalkosten-Streit beim Autokonzern DaimlerChrysler gekommen.

DaimlerChrysler-Chef Schrempp hofft auf eine baldige Lösung.

Ich bin zuversichtlich, dass wir in Kürze eine Lösung herbeiführen, sagte Konzernchef Jürgen Schrempp der Welt am Sonntag. Wir sind in konstruktiven Verhandlungen. Die bisher erreichten Ergebnisse wollen wir aber noch nicht öffentlich diskutieren.

Auch Mercedes-Chef Jürgen Hubbert zeigte sich im Spiegel optimistisch über eine Lösung. Zur Forderung des Betriebsrats, dass auch der Vorstand des DaimlerChrysler-Konzerns seinen Beitrag zu den Sparmassnahmen leisten müsse, sagte Hubbert: Daran soll es nicht scheitern.

Über die Höhe der Einsparungen und die betroffenen Arbeitnehmergruppen solle am Montag gesprochen werden. Der Vorstand will bei der Produktion der neuen Mercedes-C-Klasse von 2007 an 500 Mio. Euro pro Jahr einsparen. Der Betriebsrat bot bisher Einsparungen von rund 200 Mio. Euro. Der DaimlerChrysler-Vorstand droht mit dem Abbau von 6000 der mehr als 30 000 Arbeitsplätze in Sindelfingen.

Am Samstag legten die Proteste der Beschäftigten erneut die Mercedes-Produktion in Sindelfingen lahm. Am Samstagmorgen blieb die komplette Frühschicht mit 12 000 Mitarbeitern zu Hause. Rund 1000 Autos wurden dadurch nicht gebaut.

Am Dienstag will nach Zeitungsinformationen die komplette Spätschicht in Sindelfingen die Arbeit ausfallen lassen. Im grössten Werk des Autokonzerns stand damit bereits am zweiten Samstag in Folge die Produktion still. Ob die Proteste auch am kommenden Samstag fortgesetzt werden, stehe noch nicht fest, sagte Gesamtbetriebsrätin Silke Ernst.

Ein DaimlerChrysler-Sprecher sagte der Welt am Sonntag, die Produktionsausfälle könnten durch Samstagsarbeit wieder ausgeglichen werden. Auch im Motorenwerk in Stuttgart-Untertürkheim kam es am Samstag zu einem Produktionsstopp.

(rr/sda)