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Mittwoch, 12. Januar 2005 / 08:16 Uhr

Bern - Aufschwung im internationalen Luftverkehr: Airlines wie Flughäfen verzeichnen wieder mehr Passagiere. Trotzdem bleibt der Luftverkehr im Umbruch.

Wie die meisten grossen Fluggesellschaften hat auch die Swiss Mühe im Europa-Verkehr: Billigflieger sind schuld.

Für die grossen Fluggesellschaften erweist sich der Europa-Verkehr als Achillesferse.

Die Zahl der Passagiere im internationalen Luftverkehr ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Der Verband der internationalen Fluggesellschaften (IATA) geht nach vorläufigen Angaben von einem Plus von 11 Prozent gegenüber dem Jahr 2003 aus.

Die Lufthansa schreibt gar Rekordzahlen: Die Deutsche Airline beförderte im 2004 gut 50,9 Mio. Fluggäste. Dies entsprecht einem Plus zum Vorjahr von 12 Prozent. Alle Fluggebiete verzeichneten jeweils zweistellige Zuwachsraten.

Gute Auslastung bei der Swiss

Vorwärts gehts auch bei der Swiss: Die Maschinen der Schweizer Fluggesellschaft waren 2004 besser besetzt als im Vorjahr. Die Flüge waren im Durchschnitt zu 74,9 Prozent ausgelastet. Damit stieg der so genannte Sitzladefaktor gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte.

Insgesamt zählte die Swiss im vergangenen Jahr rund 9,2 Mio. Passagiere. Im Vorjahr waren es 10,7 Mio. Passagiere gewesen. Ein Vergleich der beiden Zahlen ist allerdings nur bedingt möglich, weil die Fluggesellschaft ihr Streckennetz in der Zwischenzeit ausgedünnt hat.

Wie die meisten grossen Fluggesellschaften bekundet auch die Swiss Mühe im Europa-Verkehr. Die Auslastung stieg zwar leicht, doch die innereuropäischen Flüge waren deutlich schlechter besetzt als die Interkontinentalflüge.

Achillesferse Europa

Schuld am harzigen Europa-Geschäft ist der scharfe Konkurrenzkampf. Hier machen Billig-Airlines der Swiss das Leben schwer. Auch die grossen Drei Air France-KLM, British Airways und Deutsche Lufthansa haben noch kein Rezept gegen die stetig wachsende Konkurrenz der Billiganbieter wie Ryanair und Easyjet gefunden.

Allein mit Quersubventionierung lässt sich auf Dauer das Rennen gegen kostengünstige und fokussierte Wettbewerber wie Ryanair und Easyjet nicht gewinnen. Als Faustregel gilt: Wo ein Billigflieger gegen eine etablierte Fluglinie antritt, verliert diese binnen zwei Monaten die Hälfte der Passagiere und macht Verluste.

Unter dem Strich schrieb die Luftfahrt trotz des weltweiten Passagierzuwachses von 11 Prozent auch 2004 wieder tiefrote Zahlen. Der Preisdruck durch Überkapazitäten und Billigflieger sowie der hohe Ölpreis haben die Einsparungen der Fluglinien aufgezehrt. Der Branchenverband IATA erwartet für seine 270 Mitglieder 2004 einen Gesamtverlust von 4 Mrd. Dollar.

Trendwende für Flughäfen

Eine Trendwende registriert der EuroAirport Basel-Mülhausen (EAP). Sowohl bei den Passagieren wie bei der Fracht konnten im Jahr 2004 höhere Frequenzen verzeichnet werden.

Nach einem Minus von 19 Prozent im Vorjahr registrierte der EAP bei den Passagieren im 2004 ein Plus von 2,4 Prozent, wie die Flughafendirektion am Dienstag bekannt gab.

Insgesamt benutzten 2 549 083 Fluggäste den binationalen Flughafen am Dreiländereck. Für 2005 wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet. Auch der Flughafen Genf-Cointrin (AIG) kann einen guten Jahresabschluss für 2004 vorweisen. Die Zahl der Passagiere wuchs um 6,2 Prozent auf 8 593 225.

Der Züricher Flughafen Unique verbuchte im vergangenen Jahr zwischen Januar und November 15 974 078 Passagiere. Das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich.

(fest/sda)


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