ENERGIE
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Drohungen lassen Ölpreise in die Höhe schnellen

Montag, 5. Juni 2006 / 16:01 Uhr
aktualisiert: 16:44 Uhr

London - Nach neuen Drohungen der iranischen Führung im Atomstreit sind die Rohölpreise am Pfingstwochenende drastisch gestiegen.

Chamenei habe Erdöl erstmals direkt als Druckmittel ins Gespäch gebracht.

Für die Sorte «Light sweet crude» wurden im New Yorker elektronischen Handel 73,70 Dollar (89 Fr.) pro Barrel gezahlt.

Zeitweise erreichte der Handelspreis Spitzenwerte, die zuletzt am 11. Mai verzeichnet worden waren.

In London wurde im Interkontinentalhandel (ICE) für die Sorte Brent ein Preis von 72,54 Dollar festgestellt, was einem Anstieg von mehr als einem Dollar gegenüber der Vorwoche entsprach.

Erstmals konkrete Drohung

«Der Iran hat am Sonntag angedeutet, dass er das Erdöl im Konflikt mit dem Westen als Waffe einsetzen könnte», erklärte ein Marktbeobachter des Hauses Sucden.

Auch andere Händler verwiesen darauf, dass das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, die Öllieferungen am Sonntag erstmals direkt als Druckmittel im Atomstreit ins Gespäch gebracht habe.

Die Ölunternehmen befürchten, dass es bei Auseinandersetzungen mit dem Iran Engpässe bei den Lieferungen aus der Ölregion geben wird. Chamenei hatte unter Hinweis auf das Verhalten der US-Regierung gewarnt, jeder «Fehler» könne die Energieversorgung nachhaltig gefährden.

(ht/sda)


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