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Embryonale Stammzellen ohne Tod des Embryos

Donnerstag, 10. Januar 2008 / 19:45 Uhr

Chicago - Die Stammzellforschung steht möglicherweise vor einem Durchbruch: Wissenschaftlern ist die Gewinnung embryonaler Stammzellen ohne Schädigung von Embryonen gelungen.

Die Stammzellforschung stehe möglicherweise vor einem Durchbruch.

Ähnlich wie bei Tests für Fehlbildungen bei künstlicher Befruchtung entnahmen sie einem Embryo eine einzelne Stammzelle und hielten diese mittels eines Proteins namens Laminin in ihrem pluripotenten Zustand, wie die Fachzeitschrift «Cell Stem Cell» berichtete.

Der Embryo wurde dabei nach Angaben der Forscher nicht beschädigt und entwickelte sich normal weiter. Bislang war die Gewinnung der für therapeutische Zwecke begehrten Stammzellen lediglich mittels des Tods von Embryonen möglich.

Stammzellen können sich zu jeder beliebigen Zellform des menschlichen Körpers entwickeln und sollen eines Tages Schäden an menschlichem Gewebe und Organen beheben helfen. Die Stammzellforschung ist jedoch wegen des damit einhergehenden Tötens von Embryonen hoch umstritten.

Stammzellen aus Hautzellen mit Risiken

Vor kurzem war zwei Teams von Wissenschaftlern die Herstellung von Stammzellen aus Hautzellen gelungen. Die Methode birgt jedoch das Risiko potentiell tödlicher genetischer Veränderungen, weshalb ihre klinische Anwendung in Kürze nicht zu erwarten ist.

Die embryonalen Stammzellen stellen derzeit die einzige Möglichkeit für eine direkte therapeutische Anwendung dar.

Robert Lanza, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der US-Biotechnologie-Firma Advanced Cell Technology (ACT), der die neue Methode mitentwickelte, sagte: «Innerhalb der kommenden Monate könnten wir so viele dieser Zellen herstellen, wie wir wollen.»

(smw/sda)


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