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Euro sackt auf neues Rekordtief zum Dollar

Freitag, 28. April 2000 / 15:22 Uhr

Brüssel/Frankfurt - Der Euro ist am Freitagmittag auf ein neues Rekordtief von 0,9027 Dollar gesackt. Die EU-Kommission bekräftigte angesichts positiver Wirtschaftsdaten in der EU demonstrativ ihr Vertrauen in den Euro.

Der Euro sei eine «stabile und starke Währung», sagte ein Sprecher am Freitag in Brüssel. Das momentane Stand der Gemeinschaftswährung spiegle nicht das wirtschaftliche Niveau in den elf Euro-Staaten wider.
Die Konjunktur entwickle sich positiv. Die europäischen Staaten seien dabei, die notwendigen strukturellen Reformen umzusetzen.

Euro abgesackt
Der Euro sackte bis Freitagmittag auf ein neues Rekordtief zum Dollar. Spekulationen über eine bevorstehende kräftige Zinserhöhung in den USA, die die Zinsdifferenz zur Euro-Zone wieder ausweiten würde, liessen den Euro fallen.
Händler begründeten die schlechte Stimmung für die Gemeinschaftswährung mit der Enttäuschung über die in ihren Augen schwache Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent.
Auch im Referenzkursverfahren der öffentlichen Banken markierte der Euro am Freitag zum Dollar ein neues Tief mit 0,9064 Dollar gegenüber 0,9208 Dollar am Donnerstag. Zum Yen wurde der Euro mit 97,17 (97,71) Yen ebenfalls so niedrig wie nie zuvor ermittelt.
Während der Referenzkurs am Donnerstag keinen neuen Tiefststand errreicht hatte, war der Euro im Handel am Donnerstagabend bereits auf neue Rekordtiefs zu Dollar, Yen und britischem Pfund gefallen. Im frühen europäischen Geschäft konnte sich der Euro dann etwas erholen.
Am Vormittag hatte das europäische Statistikamt bekannt gegeben, dass die Industrieproduktion in der Euro-Zone im Februar um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Der Euro erholte sich daraufhin etwas, da Experten nur mit einem Plus von 5,1 Prozent gerechnet hatten. Gegen 14.50 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung Euro um bei 0,9086/0,9093 Dollar.
(sda)