Freie Hand für Porzellanfabrik Langenthal Freitag, 28. Juni 2002 / 18:11 Uhr
Langenthal - Der zuständige Nachlassrichter des Gerichtskreises
Aarwangen-Wangen hat den Nachlassvertrag der Porzellanfabrik
Langenthal AG und ihren Gläubigern bestätigt. Das wurde durch die Sachwalterin Transliq AG bekannt gegeben.
Damit sei «die Vergangenheit abgeschlossen und die Porzellanfabrik
in ihre unternehmerische Freiheit entlassen worden», sagte Kurt
Stöckli von der Transliq auf Anfrage. Die Auszahlung der
Minimaldividende von 10 Prozent kann nun innerhalb der nächsten
60 Tagen auf den nicht bestrittenen Forderungen erfolgen.
Ob und in welcher Höhe allenfalls eine zusätzliche Dividende von
bis zu 2,5 Prozent ausbezahlt wird, kann erst nach Bereinigung der
bestrittenen Forderungen festgestellt werden. Wie viel Zeit diese
Bereinigung in Anspruch nehmen wird, könne noch nicht gesagt
werden, teilte die Transliq weiter mit.
Mit der Bestätigung des Nachlassvertrags könne das Unternehmen nun
wieder mit einer langfristigen Perspektive tätig sein, «und das
macht Spass», wie Verwaltungsratspräsident Thomas Groh auf Anfrage
sagte.
Französische Investoren, die eine internationale Porzellangruppe
aufbauen wollten, wollen das Langenthaler Unternehmen übernehmen.
Die heute noch 45 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt. «Sie haben
ihre Arbeitsverträge schon in der Hand», führte Groh aus. In
Zukunft dürfte der Personalbestand laut Verwaltungsratspräsident
sogar wieder zunehmen.
Im letzten November hatte das im Volksmund «Porzi» genannte
Unternehmen ein Gesuch um Nachlassstundung eingereicht. Die
Produktion wurde aufrechterhalten und die Mitarbeitenden jeweils
von Monat zu Monat weiterbeschäftigt. In Langenthal wird weisses
Porzellan in dekorativer Art bearbeitet und veredelt. (eh/sda)
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