Frühe Ernte eines mutmasslich guten Jahrgangs Mittwoch, 12. September 2007 / 12:57 Uhr
Sitten - Dieser Tage beginnt in den Wein-Kantonen der Romandie die Lese. Das ist rund zehn Tage früher als normal. Erwartet wird eine mengenmässig unterdurchschnittliche, aber qualitativ gute Ernte.
Kühle Nächte und sonnige Tage haben den Trauben gut getan.
«Der Zustand der Trauben ist gut bis sehr gut», erklärt Michel Pont, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Amtes für Weinbau im Wallis, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Der April mit sommerlichen Temperaturen habe ursprünglich eine ausserordentlich frühe Ernte erwarten lassen.
Etwa so wie im Jahr 2003, als die Lese bereits Ende August begann. Temperatureinbrüche und ausgiebige Niederschläge hätten aber die Blust dann abgebremst, sagt Pont weiter.
In allen Westschweizer Rebbaugebieten werden im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr kleinere Mengen, jedoch von guter Qualität erwartet.
Besseres Wetter
Der Walliser Berufsverband für Reb- und Weinbau hatte sich vor wenigen Wochen wegen der zahlreichen Niederschläge noch vor Pilzbefall gefürchtet. Das Wetter entwickelte sich jedoch besser als befürchtet, so dass die Winzer zuversichtlich der Lese entgegenschauen.
Auch aus der Waadt werden gesunde Trauben von hoher Qualität gemeldet. Die Chasselas-Trauben, die Hauptsorte im zweitgrössten Rebbaukanton der Schweiz, erreichten letzte Woche einen Zuckergehalt von 66 Oechsle-Grad. Gilles Cornut, Präsident des Waadtländer Berufsverbandes der Winzer, erwartet bis zur Lese 76 Oechsle-Grad.
Das Wetter der beiden letzten Wochen ist den Trauben in der Romandie gut bekommen. Die kühlen Nächte und sonnigen Tage sind gut für den Reifungsprozess, erhalten die Aromen und stoppen eventuelle Pilzkrankheiten.
(rr/sda)
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