ENERGIE
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Gasprom stoppt turkmenisches Transitgas

Montag, 2. Januar 2006 / 15:48 Uhr

Moskau - Der russische Gaskonzern Gasprom hat nach eigenen Angaben für die Ukraine bestimmte Erdgaslieferungen aus Turkmenistan gestoppt.

Russland will neue Lieferbedingungen durchsetzen und kämpft mit harten Bandagen.

Das erklärte Gasproms Vizepräsident Alexander Medwedew auf einer Pressekonferenz in Moskau. In die Ukraine gelange nur noch russisches Erdgas, das von dort aus über Transit-Pipelines nach Westeuropa geleitet werde. Das Erdgas aus Turkmenistan wird über russisches Staatsgebiet in die Ukraine transportiert.

Nach dem an Neuhjahr von Moskau verfügten Stopp der russischen Gaslieferungen in die Ukraine ist Kiew zum grossen Teil auf das Erdgas aus Turkmenistan angewiesen. Die Ukraine hat Ende Dezember mit dem zentralasiatischen Land einen Vertrag zur Lieferung von 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr 2006 abgeschlossen.

Ukraine lehnt ab

Die Ukraine lehnte laut Gasprom einen Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin ab. Er hatte angeboten, die Erhöhung des Preises unter der Bedingung auf den 1. April zu verschieben, dass sich die Ukraine dann auf die neuen Lieferbedingungen einlässt.

In dem Streit geht es um die Pläne von Gasprom, die Preise auf 230 Dollar (rund 300 Franken) je 1000 Kubikmeter Erdgas von derzeit 50 Dollar zu erhöhen. Der bisherige Preis geht auf Sowjetzeiten zurück.

Die Ukraine ist zwar mit einer Angleichung an das Weltniveau einverstanden, will aber eine Übergangsphase. In der Ukraine wird auch ein Sanktionsmechanismus für die pro-westliche Haltung Kiews vermutet.

(fest/sda)


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