INDUSTRIE
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Georg Fischer streicht weltweit rund 1000 Arbeitsplätze

Dienstag, 7. Oktober 2003 / 18:22 Uhr

Schaffhausen - Der Industriekonzern Georg Fischer will seine Strukturen straffen und die Ertragskraft stärken. Rund 1000 Stellen, davon 85 in der Schweiz, werden gestrichen.

Der Konzern Georg Fischer entlässt um die 8% der Belegschaft um sich zu sanieren.

Der Stellenabbau betrifft alle drei Unternehmensbereiche - Fahrzeugtechnik, Rohrleitungssysteme und Fertigungstechnik (Agie Charmilles) - und macht rund 8 Prozent der 13 685 Stellen (Ende Juni) aus. Die Zuger Tochter Agie Charmilles baut weltweit 185 Stellen ab, davon 85 in der Schweiz.

Entlassungen seien dabei nicht zu vermeiden, teilte Georg Fischer am Dienstag mit. Von Anfang 2002 bis Mitte 2003 hatte der Schaffhauser Konzern bereits rund 1200 Stellen abgebaut.

Die Schweiz trifft es nur marginal: Neben den 85 abgebauten Stellen bei Agie Charmilles in Meyrin GE, Losone TI und Schaffhausen würden in der Schweiz keine weiteren Arbeitsplätze abgebaut, sagte Georg-Fischer-Konzernchef Kurt Stirnemann an einer Medienkonferenz in Zürich.

Der Stellenabbau ist Teil eines Restrukturierungsprogramms, mit dem der Schaffhauser Konzern seine Ertragskraft wieder nachhaltig und markant steigern und die Nettoverschuldung abbauen will.

Zum Programm gehören Produktionsschliessungen und -zusammenlegungen in Europa und den USA, die Vereinfachung der Organisationsstrukturen, Devestitionen und die Ausgabe einer Wandelanleihe.

Das gesamte Massnahmenpaket soll bis Ende 2004 realisiert werden. Das Betriebsergebnis des Jahres 2005 soll gegenüber 2002 um 100 Mio. Fr. höher ausfallen (2002: Ebit bei 80 Mio. Franken). Vorerst wird die Rechnung aber mit einmaligen Aufwendungen belastet: Die Restrukturierung kostet dieses Jahr 110 Mio. Franken, und nächstes Jahr weitere 20 Mio. Franken.

Gewerkschaften fordern Sozialpläne und wollen Alternativen zu den Entlassungen prüfen. Die Gewerkschaft Syna kritisierte, dass Restrukturierungen über Jahre versäumt worden seien.

(fest/sda)