FINANZKRISE
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Griechische Staatsanleihen verteuern sich

Montag, 28. November 2011 / 13:02 Uhr
aktualisiert: 14:28 Uhr

Brüssel - Die Zinsen für zehnjährige griechische Staatsanleihen haben am Montag erstmals die 30-Prozent-Marke durchbrochen. Die Renditen für Griechenland-Papiere notierten am Vormittag bei 30,072 Prozent. Vor einer Woche waren sie noch bei 28,169 Prozent gelegen.

In Griechenland überschreiten die Staatsanleihen die 30-Prozent-Marke.

Italienische Staatspapiere wiederum verzeichneten einen deutlichen Rückgang auf 7,078 Prozent. Vergangenen Freitag waren es noch 7,343 Prozent. Möglicherweise sorgten Berichte über eine in Aussicht gestellte IWF-Kredithilfe von 600 Mrd. Euro für eine Entspannung. Diese Hilfe wurde aber dementiert.

Angestiegen sind hingegen die Zinsen für zehnjährige deutsche Staatsanleihen. Diese wurden mit 2,322 Prozent ausgewiesen, vor sieben Tagen waren es noch 1,884 Prozent gewesen. Das ist ein Woche-Anstieg von 23,2 Prozent.

Die belgischen Staatsanleihen blieben mit 5,847 Prozent auf hohem Niveau. Doch wurde trotz der jüngsten Rating-Abwertung vom vergangenen Freitag kein Anstieg verzeichnet.

Griechenland startet Frührentenprogramm

Im Kampf gegen überbordende Schulden hat Griechenland am Montag ein riesiges Frührentenprogramm für Staatsbedienstete gestartet. Zunächst sollen rund 16'000 Beschäftigte in die vorgezogene Rente gehen, bis zum Jahresende zudem mehrere tausend in eine sogenannte Arbeitsreserve.

Während der Arbeitsreserve werden sie für ein Jahr 60 Prozent ihres bisherigen Lohnes erhalten; danach werden sie entlassen. Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten rechnet mit weiteren Entlassungen im kommenden Jahr.

«Es ist eine barbarische Aktion. Bis zu 50'000 werden gehen», sagte der Präsident der Staatsbedienstetengewerkschaft ADEDY Kostas Tsikrikas im staatlichen Radio. Am 1. Dezember wollen die Staatsbediensteten zusammen mit vielen Bereichen des privaten Bereichs streiken. (bg/sda)


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