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Grossübernahme in US-Zeitungsbranche

Montag, 13. März 2006 / 17:22 Uhr

New York - Die US-Pressegruppe McClatchy kauft den Konkurrenten Knight Ridder für 6,5 Mrd. Dollar. Damit entsteht die zweitgrösste Zeitungsgruppe der USA.

Knight Ridder gibt 32 Tageszeitungen heraus, darunter namhafte Blätter wie den «Miami Herald».

Nach der Übernahme wird die neue Zeitungsgruppe 32 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 3,2 Millionen Exemplaren sowie 50 weitere Publikationen herausgeben.

Knight Ridder gibt 32 Tageszeitungen heraus, darunter namhafte Blätter wie «Miami Herald» und «Philadelphia Inquirer». McClatchy kontrolliert 12 Tageszeitungen, darunter die «Star Tribune» in Minneapolis, den «News Observer» in Raleigh (North Carolina) und die «Sacramento Bee».

In den 6,5 Mrd. Dollar enthalten sind 2 Mrd. Dollar Schulden von Knight Ridder. Finanzieren will McClatchy die Übernahme zu einem grossen Teil über Bankkredite. Aktionäre von Knight Ridder werden zum Teil ausbezahlt, für den Rest erhalten sie anteilsmässig Aktien von McClatchy.

David schluckt Goliath

Der Deal sieht vor, dass sich McClatchy von 12 Zeitungen seines früheren Konkurrenten trennen wird, die nicht in das Verlagskonzept passen. Zu ihnen zählen neben dem «Philadelphia Inquirer» und dem Konkurrenzblatt «Daily News» auch die «Sun José Mercury News».

Mit dem Deal schluckt der kleinere den grösseren Verlag: Knight Ridder beschäftigt insgesamt 18 000 Mitarbeiter, fast doppelt so viele wie McClatchy mit seinen 9 300 Angestellten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Knight Ridder einen Umsatz von 3,1 Mrd. Dollar, das Geschäftsergebnis vor Steuern lag bei 638 Mio. Dollar.

Der US-Zeitungsmarkt gilt als schwierig, da immer mehr Leser auf Online-Medien zurückgreifen. Die drei grössten Aktionäre von Knight Ridder hatten Unternehmensschef Tony Ridder zum Verkauf gedrängt, nachdem der Aktienkurs des Unternehmens im vergangenen Jahr um 20 Prozent eingebrochen war. Knight-Ridder entstand 1974 aus einer Fusion.

(smw/sda)