IFJ Gründungsinterview: «Damals wusste ich schon, dass ich mir meinen Traumjob selbst erfinden müsste» Mittwoch, 6. Juli 2016 / 14:31 Uhr aktualisiert: 7. Juli 2016 / 16:04 Uhr
Vor drei Jahren gründete die Grafik- und Mode-Designerin Suzanna Pezo ihr Unternehmen mit Hilfe des IFJ Startup Supports.
 Ein leggybuddy im New Yorker Kaufhaus Bergdorf Goodman
Mittlerweile wurden ihre handgemachten Kuscheltiere nicht nur in internationalen Magazinen wie Vogue und Harpers Bazaar vorgestellt, sondern sie sind auch weltweit in ausgewählten Geschäften, wie dem berühmten New Yorker Kaufhaus Bergdorf Godman, erhältlich. Im Interview erfährt man mehr über die Gründerin und ihre niedlichen Produkte.
Liebe Frau Pezo, wann haben Sie den Schritt der Firmengründung mit Leggybuddy gewagt und was bieten Sie unter diesem Namen genau an?
Ich habe 2013 mein Unternehmen Designeers GmbH gegründet. Designeers ist eine Design Agentur, die eigene Marken vertreibt. 2014 haben wir leggybuddy gelaunched - eine Lifestyle-Marke für Kinder mit Fokus auf zeitloses Design, Nachhaltigkeit und hochwertige Verarbeitung. Wo immer möglich, benutzen wir natürliche und Biomaterialien wie hochwertige Baumwolle und Baby-Alpaka. Der Name leggybuddy kommt von unseren handgehäkelten Tier-Charakteren, die lange Arme und Beine haben. Die leggybuddies haben wegen ihres ungewöhlichen Designs und perfekten Verarbeitung schnell Anhänger weltweit gefunden. Ich gestalte und mache die Muster selbst hier in der Schweiz und die Produkte werden von Frauen in der EU in kleinen Serien handgehäkelt, d.h. jeder leggybuddy ist wirklich ein Unikat. Verkauft werden sie im eigenen Onlineshop www.leggybuddy.com und in exklusiven Läden weltweit. Wir haben im letzten Jahr eine Niederlassung in Deutschland gegründet, damit wir einfacher weltweit liefern können. Ich bin stolz darauf, dass leggybuddy, obwohl sie eine junge Marke ist, schon beim Schweizer Heimatwerk in Zürich in der Bahhofstrasse, im bekannten Concept Store Colette in Paris an der Rue Saint Honoré und seit Mai im Luxus-Warenhaus Bergdorf Goodman in New York an der Fifth Avenue verkauft wird.Diese Top Locations sagen viel über die Qualität und Originalität unserer Produkte aus.
Wie entstand die Idee für Ihr Startup?
Die Idee für mein Startup war schon sehr lange da. Nach abgeschlossenen Studium in Mode und Grafik-Design habe ich einige Jahre in der Mode- und der Werbe-Branche gearbeitet, hatte aber immer den Eindruck, dass ich mein Potenzial nicht völlig ausschöpfen konnte: Meine Interessen und Fähigkeiten waren und sind breiter. Damals wusste ich schon, dass ich mir meinen Traumjob selbst erfinden müsste und dass ich eine eigene Marke und ein eigenes Unternehmen haben werde. Sobald die Umstände passend waren, habe ich das auch gemacht.
Wie ist Ihnen der Start ins Unternehmertum gelungen?
Es ist sehr gut gelungen, obwohl es zu Beginn nicht einfach war, da mein Sohn erst ein Jahr alt war. Man braucht viel Durchhaltevermögen.
Was sind nun Ihre nächsten Schritte?
Wir haben vor, einen eigenen Store in Zürich zu eröffnen. Im Herbst/Winter 2016/17 starten wir auch mit einer Modekollektion für Babies von 0-3 Jahren mit wunderschönen handgestrickten Produkten aus 100% Baby Alpaka.
Sie haben mit uns gegründet und unsere Kurse & Events besucht. Wie war für Sie der Support?
Für mich war die Idee, mit Hilfe von IFJ zu gründen, eine sehr gute Entscheidung. Ich war kurz zuvor in die Schweiz gekommen und hatte keine Ahnung, was landesspezifische Regeln und Vorgaben angeht. Mit dem IFJ ging die Gründung super schnell und einfach. Ich habe sogar einige Kurse besucht und schaue auch heute immer wieder auf den Kursplan, weil es eine sehr gute Gelegenheit ist, andere Gründer und Startups kennen zu lernen und sich mit Leuten auszutauschen, die in einer ähnlichen Situation sind.
Und zum Schluss: Haben Sie einen Tipp für angehende Startups, welchen Sie gerne früher erhalten hätten?
Jeder kennt seine spezifische Situation am besten, und jeder muss wohl auch seine eigenen Fehler machen, um sich weiterzuentwickeln. Manche Tipps, die ich mir heute geben würde, hatte ich sogar schon von anderen erhalten, dachte aber, ich weiss es besser. Man muss schnell umsteuern, wenn man merkt, eine Entscheidung war nicht gut. Dies wäre der wichtigste Tipp für mich selbst gewesen: Zuerst sehr gründlich an einem oder einer sehr kleinen Anzahl Produkte arbeiten, bis diese perfekt sind. Das Produkt ist nicht fertig, bis es eine Verpackung, Beschreibung, Anleitung und gute PR-Fotos hat. Erst dann soll man mit der Vermarktung beginnen. Ein gutes und gründlich durchdachtes Produkt ist das effektivste Marketing: Es vermarktet sich sozusagen selbst. Je mehr Produkte man hat, desto komplizierter wird alles. Oft habe ich selbst zu viele neue Ideen, man sollte aber sehr selektiv mit der Einführung von neuen Produkten vorgehen, sonst verschwendet man unnötig Energie und Ressourcen. Ich habe ausserdem gelernt, dass man am Anfang nicht unbedingt schöne Büros, viele Mitarbeitende und teure Visitenkarten und Briefpapier braucht. Am besten achtet man sehr auf sein Budget und fokussiert sich auf das Produkt und das Verkaufen.
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