WIRTSCHAFT
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Japan: Wirtschaftsmotor gerät ins Stocken

Freitag, 16. Mai 2003 / 08:29 Uhr
aktualisiert: 08:52 Uhr

Tokio - Nach Angaben der Regierung hat Japan, die zweitgrösste Wirtschaftsnation der Welt, nach drei Quartalen Wachstum nicht mehr weiter zulegen können.

Paul Philpott von Toyota (l): Gewinner der Auszeichnung Marketing Strategy of the Year 2002.

Gestiegene Konsumentenausgaben, die in Japan zu mehr als 50 Prozent zum Wirtschaftswachstum beitragen, konnten einen Rückgang der Exporte nicht ausgleichen. Die Regierung sieht darin eine Folge der globalen Wirtschaftsflaute und des Irak-Kriegs.

Während der Privatkonsum um 0,3 Prozent zulegte, gingen die Exporte erstmals seit fünf Quartalen zurück, und zwar um 0,5 Prozent.

Experten befürchten, dass die Ausbreitung der Lungenkrankheit SARS Japans Ausfuhren noch weiter zusetzen werden. Wirtschaftsminister Heizo Takenaka drückte indes seine Hoffnung aus, dass die Wirtschaft in der zweiten Hälfte dieses Jahres auf den Wachstumspfad einschwenken wird.

Trotz des Nullwachstums im Schlussquartal des Ende März abgelaufenen Fiskaljahres 2002/2003 legte die Wirtschaft des Landes aufs ganze Jahr berechnet um 1,6 Prozent zu, wie die Regierung weiter mitteilte.

Wichtig sei, mit den Strukturreformen fortzufahren. Die Regierung wolle zu diesem Zweck den Staatshaushalt für das laufende Jahr ohne Verzögerung umsetzen, sagte Takenaka.

Das Staatsbudget für 2003 mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 936 Mrd. Franken soll den Wirtschaftsmotor ankurbeln und den seit fünf Jahren andauernden Preisverfall eindämmen. Die Regierung hatte kürzlich Massnahmen zur Ankurbelung der Börse verkündet, um Vertrauen wiederherzustellen und eine neue Rezession zu vermeiden.

(bsk/sda)