Japan will Zins-Manipulationen erschweren Freitag, 27. Dezember 2013 / 11:24 Uhr
Tokio - Der japanische Bankenverband JBA zieht Konsequenzen aus dem Skandal um die Manipulationen von Referenzzinsätzen. Es werde eine selbstständige Behörde gegründet, die den Prozess zur Festsetzung der Zinssätze strenger überprüfen soll, kündigte JBA am Freitag an.
Der JBA zieht Konsequenzen aus dem Skandal um die Manipulationen von Referenzzinsätzen.(Symbolbild)
Der Verband ist für die Berechnung und Veröffentlichung des japanischen Referenzzinssatzes Tibor verantwortlich. Die Behörde soll offenbar bereits in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ihre Arbeit aufnehmen.
Der Tibor gilt als Referenzsatz für Kreditgeschäfte in Japan im Volumen von fast einer Billion Dollar (ca. 860 Mrd. Schweizer Franken) und noch deutlich mehr Derivate-Transaktionen. Weltweit steht die Festsetzung der Zinssätze wie Libor, Euribor und Tibor wegen Intransparenz und Manipulationen in der Kritik.
Anfang des Monats hatte die EU-Kommission eine Rekordsumme von 1,71 Milliarden Euro (ca. 2,09 Mrd. Schweizer Franken) an Geldbussen gegen insgesamt sechs Banken aus Europa und den USA verhängt. Die Grossbank UBS kam dabei lediglich um eine Strafe herum, weil sie die Kartellwächter über die Manipulation informiert hatte.
(ig/sda)
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