TECHNOLOGIE
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Kamerahandy wird zur 3D-Computermaus

Freitag, 18. Januar 2008 / 09:31 Uhr
aktualisiert: 14:27 Uhr

London - Software-Tüftler haben eine Anwendung entwickelt, die aus einem Kamerahandy eine 3D-Computermaus macht. Gesteuert wird der Rechner, indem man die Kameralinse des Mobiltelefons auf den Bildschirm richtet, berichtet der NewScientist.

Steuerung von Videowalls über Mobiltelefone ist denkbar.

Über Bewegungen und Drehungen des Geräts errechnet das Computerprogramm die Userbefehle und setzt sie in Mausbewegungen am Desktop um. Als Maustasten werden die Knöpfe am Ziffernblock verwendet. Entwickelt wurde die Applikation von den Briten Nick Pears, Patrick Olivier und Mark Dunlop.

Mithilfe des Handys ist es jedoch nicht nur möglich, den Mauszeiger zu bewegen. Klickt man beispielsweise auf ein Fenster oder Objekt am Schirm, können diese verschoben werden. Fotos und Grafiken werden in ihrer Grösse verändert, indem das Handy zum Monitor hin oder vom Schirm weg bewegt wird.

Die Steuerung via Handy wird durch ein Referenzmuster auf dem Bildschirm ermöglicht, wodurch der PC die exakte Position und Ausrichtung des Handys errechnen kann.

Erste Tests erfolgreich

Die ersten Tests des Prototypen sind bereits erfolgreich verlaufen, berichten die Entwickler. Sie stellten ihre Testpersonen dabei vor die Aufgabe, ein Haus am Bildschirm zu zeichnen und anschliessend die Grösse zu verändern.

«Unsere Lösung ist ein sehr natürlicher Umgang mit der Steuerung eines Rechners», ist Pears überzeugt. Eine Möglichkeit zur PC-Steuerung via Handy wurde bereits im Sommer 2006 von jungen Programmierern vorgestellt.

Die Entwickler funktionierten ein Nokia-Kamerahandy zu einer Maus um. Durch ein Java-Programm erfüllte die Kamera hierbei die Funktion der Lasereinheit einer modernen optischen Maus.

Auf den Werbebildschirm zugreifen

Die britischen Forscher haben jedoch bereits weitere Einsatzgebiete für ihre Entwicklung gefunden. «Die Idee kam uns, als wir realisierten, dass grosse Videoschirme mit Werbung eigentlich nichts anderes sind als Computer mit riesigen Monitoren», erläutert Pears.

«Unsere Software könnte nun beispielsweise dafür eingesetzt werden, dass Passanten in das Geschehen am Werbebildschirm eingreifen könnten.» Das Einzige, was dazu nötig wäre, ist ein Kamerahandy und die Software. Die Verbindung wird via Bluetooth aufgebaut.

(tri/pte)