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Kinderkrippen: Chance für Beruf und Familie

Donnerstag, 5. Januar 2006 / 16:17 Uhr

Bern - Arbeitgeberdirektor Peter Hasler ist überzeugt, dass Frauen heute bessere Chancen haben, auch mit Kindern berufstätig zu bleiben.

Peter Hasler sieht keine Möglichkeiten, die Kinderkrippen im GAV zu verankern.

In einigen Jahren werde die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Selbstverständlichkeit sein.

In einem im «Tages-Anzeiger» erschienenen Interview erklärte Hasler aber auch, dass noch Anstrengungen nötig seien, ehe Frauen mit Kindern problemlos arbeiten könnten.

Die praktische Umsetzung der Kinderbetreuung brauche noch mehr Zeit, sagte er.

Keine Förderung

Nach Haslers Ansicht ist die Förderung von Kinderkrippen aber nicht Aufgabe der Sozialpartner.

Er könne sich nicht vorstellen, wie die Frage der Kinderbetreuung in Gesamtarbeitsverträgen (GAV) geregelt werden könne.

Ein GAV gelte für alle angeschlossenen Firmen. Aber nur für die grossen komme eine hauseigenen Krippe überhaupt in Frage.

Persönliches Engagement

Der Arbeitgeberdirektor plädiert daher für persönliches Engagement. Wer ein konkretes Kinderbetreuungsprojekt habe, solle damit zu den Arbeitgebern gehen und sagen, was er von ihnen erwarte. Dies sei der einzige Weg, der funktioniere.

Eine Finanzhilfe der öffentlichen Hand für Krippen befürwortet Hasler, «vorausgesetzt, man beschränkt sich darauf, jene Familien zu unterstützen, die sich den Platz sonst nicht leisten können».

Er sei gegen eine generelle Verbilligung von Betreuungsplätzen.

Selbstverständlichkeit

In fünf Jahren werde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein, ist Hasler überzeugt.

Die Firmen würde sich stärker um gute Arbeitskräfte bemühen müssen und das Betreuungsangebot werde weiter wachsen.

Es werde aber auch in fünf Jahren noch Familien mit nicht arbeitstätigen Müttern geben. Die traditionelle Rollenverteilung sei zu stark verankert, als dass sie in den nächsten Jahren bereits verschwinden werde.

(rr/sda)


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