INDUSTRIE
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Kirk Kerkorian soll bei GM ausgestiegen sein

Freitag, 1. Dezember 2006 / 19:44 Uhr
aktualisiert: 20:18 Uhr

New York - Der US-Milliardär Kirk Kerkorian hat beim weltgrössten Autokonzern General Motors (GM) offenbar endgültig das Handtuch geworfen. Kerkorian war mit einer Beteiligung von 9,9 Prozent noch vor kurzem grösster Einzelaktionär bei GM.

Kirk Kerkorian.

Nach Informationen des «Wall Street Journal» hat der 89-Jährige nun seine gesamte Beteiligung an GM abgestossen. Kerkorian habe die restlichen 28 Millionen GM-Aktien verkauft, berichtete das Blatt.

Kerkorian konnte sich nach den Angaben mit seinen Forderungen nach Bildung einer globalen Dreierallianz zwischen GM, dem japanischen Autokonzern Nissan und dem französischen Autohersteller Renault nicht durchsetzen. Der Milliardär wollte den erfolgreichen Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn bei GM mit ins Spiel bringen.

Umstrukturierung geplant

Er stiess bei GM-Konzernchef Rick Wagoner und dem GM-Verwaltungsrat auch auf Ablehnung mit seinen Vorschlägen, weiterreichende Massnahmen zur Sanierung des schwer angeschlagenen nordamerikanischen Unternehmens zu ergreifen. Auch das globale Autogeschäft wollte er umstrukturieren.

GM hatte 2005 einen Verlust von 10,6 Mrd. Dollar verbucht, vor allem wegen des maroden nordamerikanischen Autogeschäfts. GM will es mit der Streichung von zehntausenden von Stellen und zahlreichen Werksschliessungen sanieren. Wagoner will so jährlich neun Mrd. Dollar Kosten sparen.

Vor kostspieligen Vereinbarungen

Es stehen aber noch endgültige Vereinbarungen mit der ehemaligen Autoteile-Sparte Delphi aus, die sich in einem Insolvenzverfahren befindet. Dies könnte GM allein bis zu sieben Mrd. Dollar kosten.

(ht/sda)


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