TECHNOLOGIE
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Lukas Braunschweiler wechselt von der Ruag zu Sonova

Montag, 18. Juli 2011 / 19:11 Uhr

Bern - Der Hörsystemhersteller Sonova ist bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer fündig geworden. Die Position übernimmt Lukas Braunschweiler, der von seinem Chefposten beim Flugtechnik- und Rüstungskonzern Ruag per Ende Oktober zurücktritt.

Lukas Braunschweiler.

Der Verwaltungsrat bedauere den Entscheid, teilte die Ruag am Montag mit. Braunschweiler war rund zwei Jahre lang als Geschäftsführer des Konzerns tätig. Er hinterlasse die Gruppe in «solidem Zustand».

Die Suche nach einem Nachfolger an der Ruag-Konzernspitze laufe. Bis dieser gefunden sei, werde Verwaltungsratspräsident Konrad Peter die Funktion des geschäftsführenden Präsidenten übernehmen, heisst es in der Ruag-Mitteilung weiter.

Kenner der Hightech-Branche

Der 55-jährige Braunschweiler arbeitete vor seiner Tätigkeit bei der Ruag während sieben Jahren als Konzernchef des US-amerikanischen Hightech-Unternehmens Dionex.

Mit Braunschweiler habe Sonova eine sehr erfahrene Führungskraft gewonnen, die einen eindrücklichen Leistungsausweis bei der erfolgreichen Weiterentwicklung von börsenkotierten Unternehmen habe, teilte Sonova mit. Braunschweiler kenne die Hightech-Branche gut und passe unter anderem wegen seiner Technologieaffinität gut zur Kultur von Sonova.

Undurchsichtige Affäre

Bei Sonova leitet seit dem Rücktritt des Geschäftsführers Valentin Chapero derzeit Alexander Zschokke interimistisch die Geschäfte. Der Rücktritt Chaperos als Sonova-Chef war die Folge der undurchsichtigen Affäre um Aktienverkäufe des Top-Managements des Zürcher Unternehmens im Frühjahr.

Sonova hatte am 16. März angekündigt, dass der Gewinn im Geschäftsjahr 2010/11 wegen des Rückrufs eines Hörimplantats tiefer ausfallen werde als bis dahin erwartet. In den Tagen vor dieser Gewinnwarnung hatten Mitglieder des Managements an der Börse Aktien und Optionen im Wert von über 47 Mio. Fr. verkauft.

Insiderwissen?

Nach wie vor ist nicht klar, inwiefern Sonova-Topleute bei ihren Aktienverkäufen von den tieferen Gewinnzahlen wussten, die das Unternehmen Mitte März in Aussicht stellte. Börsengeschäfte im Wissen um bestimmte Unternehmensentwicklungen sind ein Strafbestand.

Als Folge des Wirbels um die möglichen Delikte war Ende März neben dem damaligen Chef Chapero auch der Finanzchef Oliver Walker zurückgetreten. Firmen-Mitbegründer Andy Rihs trat als Präsident des Verwaltungsrates zurück, ist aber nach wie vor Mitglied des Aufsichtsgremiums.

 

(fest/sda)


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