Mehr Saft im BMW Dienstag, 3. Mai 2016 / 11:50 Uhr
Wenn Elektrofahrzeuge von einem Nachteil geplagt sind, so ist es die Reichweite. Mit Ausnahme der in der Oberklasse beheimateten Tesla Modelle S und X schafft bisher noch kein E-Mobil selbst nach dem gnädigen Normverbrauchszyklus 300 Kilometer Reichweite. Ab kommendem Juli sollte der BMW i3 diese Hürde knacken.
Von aussen ändert sich kaum etwas am 'neuen' i3.
Die Elektromobilität steht und fällt mit den Fortschritten in der Batterietechnik. Und wenn man bedenkt, dass es erst drei Jahre her ist, dass der damals ziemlich revolutionäre BMW i3 vorgestellt worden ist, darf es als beeindruckend gelten, wenn für Juli 2016 eine Kapazitätsvergrösserung der Batterie von 50% angekündet wird: Von bisher 21.6 kWh (60 Ah) geht auf 33 kWh rauf (94 Ah), wobei von der Kapazität jeweils knapp 90% nutzbar sind.
Dieses Plus macht aus dem rein elektrischen i3 ohne Range-Extender (der kleine Benzinmotor bringt im Notfall 150 km Reichweite) einen sauberen Kleinwagen mit echtem Alltagsnutzen. Denn von den 300 Kilometern im Normzyklus bleiben selbst im Alltagsgebrauch unter realistischen Voraussetzungen noch bis 200 Kilometer übrig, auch wenn Klimaanlage oder Heizung im Einsatz sind. Er könnte so relativ nahe an das angekündigte Tesla Model 3 heran kommen, das ja ein Hauptkonkurrent des i3 sein wird, wenn es dann einmal auf dem Markt ist.
Für die grosse Ferienfahrt reicht das zwar noch nicht, aber wer mit einem i3 pendelt, kann nun ohne die berüchtigte 'Range Anxiety', jene Angst mit leerer Batterie kilometerweit von der nächsten Steckdose zu stranden, auf den Weg - und zurück - gehen.
Die grössere Batterie hat dabei die gleichen Dimensionen, ist aber 40 Kilogramm schwerer, was sich am Leergewicht des 'BMW i3 (94Ah)' (ziemlich sperrig, die neuen Typenbezeichnung - hätte es nicht ein '+' auch getan, BMW?) zeigt, dass gegenüber dem i3 (60Ah) von 1205 auf 1245 kg steigt. Die Zuladung bleibt erfreulicherweise mit 425 kg gleich. Auch die Motorleistung wird beibehalten, so dass weiterhin 170 elektrisch angetriebene Pferdchen zur Verfügung stehen, die den i3 mit 250 Nm Drehmoment anschieben.
In Zukunft werden vom BMW i3 also vier Antriebsvarianten erhältlich sein: die rein elektrischen i3's mit 60 und 94 Ampère-Stunden-Batterie und diese beiden Varianten mit dem Range-Extender (REX). Ebenfalls neu im Angebot ist eine leistungsfähigere Wallbox, um seinen i3 in der heimischen Garage schneller aufladen zu können.
Nachrüstung statt Reichweitenneid
Wer schon einen i3 sein Eigen nennt, muss aber nicht verzweifeln oder in Zukunft unter Reichweitenneid leiden. Dank der modularen Bauweise ist es nämlich möglich, sein altes Akkupaket durch die neuen, grösseren auszutauschen.
Über die Kosten für diesen Upgrade schweigt sich BMW noch aus. Allerdings sind bereits die deutschen Preise des i3 ab Sommer bekannt. Rechnet man diese anhand der momentanen Preise hoch, so dürfte die 60 Ah Modelle 36'900 respektive 43'300 Franken (REX) kosten, während die 94 Ah Modelle etwa 38200, respektive 44600 Franken (REX) kosten dürften.(Patrik Erschmayer/news.ch)
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