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Rechenschaftsbericht der SNB

Freitag, 17. Februar 2006 / 14:59 Uhr
aktualisiert: 15:32 Uhr

Bern/Zürich - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 2005 ihre Geldpolitik expansiv gehalten.

Die Erlöse von 21,1 Mrd. Fr. aus dem Verkauf des Goldes überwies die Nationalbank regelmässig.

Die 2004 unterbrochene Politik einer «Normalisierung der Zinssätze» sei aber Ende 2005 mit der Zinserhöhung wieder aufgenommen worden, schreibt die SNB. Die Schweizer Wirtschaft habe Anfang 2005 zu Schwäche geneigt, heisst es in dem Rechenschaftsbericht der SNB an die Bundesversammlung. Als sich gegen Ende 2005 die Anzeichen einer robusten Konjunkturerholung verdichteten, habe sie dann mit der Anhebung des Leitzinsbandes prompt gehandelt.

Die Inflation im 2005 bewertet die SNB als stabil. Das Ausbleiben eines Teuerungsdrucks führt sie auf immer noch bestehende Produktionsüberkapazitäten zurück. Die Kerninflation, welche die stärksten Preisschwankungen ausschliesst, habe von 1,1 Prozent im Januar auf 0,6 Prozent im Dezember abgenommen.

Für 2006 erwartet die SNB, wie bereits mitgeteilt, ein Wachstum von 2 Prozent. Dank des günstigen internationalen Umfelds dürften die Exporte von Gütern und Dienstleistungen zunehmen und die Erholung der Ausrüstungsinvestitionen andauern. Dank einer Aufhellung am Arbeitsmarkt soll auch das Konsumwachstum anziehen.

Golderlöse ausgeschüttet

Geprägt wurde das Jahr 2005 für die Nationalbank auch durch die Ausschüttung der Golderlöse. Die Erlöse von 21,1 Mrd. Fr. aus dem Verkauf des für monetäre Zwecke nicht mehr benötigten Goldes überwies die Nationalbank in zehn wöchentlichen Tranchen an den Bund, der den Kantonen deren Anteil weiterleitete.

Die Ausschüttung konnte die SNB liquiditätsneutral gestalten, so dass diese keinen nennenswerten Einfluss auf den Geld- und Devisenmarkt hatte. Auf die Termine der Überweisungen hin verkaufte die SNB Fremdwährungen gegen Franken: Der Frankenrückfluss an die Nationalbank neutralisierte so den Frankenabfluss aus der Ausschüttung.

(fest/sda)