Reiseanbieter merken nichts vom Putsch Mittwoch, 20. September 2006 / 16:27 Uhr aktualisiert: 21. September 2006 / 10:42 Uhr
Bern - Schweizer Reiseveranstalter reagieren ruhig auf den Militärputsch in Thailand: In der beliebten Touristendestination funktioniere alles normal.
Alles ruhig in den Tourismusgebieten, so die Reiseveranstalter.
Bis am Mittag mussten die grossen Reiseanbieter keine Stornierungen entgegennehmen. «Man merkt praktisch nichts» erklärte Kuoni-Sprecher Peter Brun. Viele der 150 Kuoni-Gäste vor Ort hätten erst durch den Reiseveranstalter vom Putsch erfahren. Auch Roland Schmid von Tui Schweiz und Claudia Meury von Hotelplan sprechen von einer ruhigen Situation.
«Wir können alle touristischen Leistungen erbringen», sagte Schmid in einer Umfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die drei Reiseveranstalter beobachten die Entwicklung im Land genau. Sie seien laufend in Kontakt mit der eigenen Vertretung in Bangkok, erklärte beispielsweise Hotelplan-Sprecherin Meury.
Informationen am Telefon
Die Fernsehbilder von Panzern in den Strassen Bangkoks haben in der Schweiz dennoch verunsichert: Alle drei Anbieter erhielten viele Telefonate. «Die Leute wollten sich informieren», sagte Kuoni- Sprecher Brun. Einzig Hotelplan registrierte eine Umbuchung - und gleichzeitig einige Neubuchungen.
Eine Umbuchung ist bei den Reisespezialisten nicht ohne weiteres machbar, denn eine Reisewarnung der Behörden gibt es nicht: Es werde die individuelle Situation der Kunden angeschaut, hiess es bei den Reiseveranstaltern unisono.
Hauptsaison im November
Die Hauptsaison fängt in Thailand erst im November an. Ob der Militärputsch zu Einbussen beim Wintergeschäft führen wird, konnten die drei Veranstalter noch nicht sagen. «Wenn sich die Situation rasch klärt, werden wir keine Einbussen erleiden», sagte Brun. Alles hänge von der politischen Entwicklung ab, erklärte auch Meury.
Thailand ist bei den Schweizerinnen und Schweizern beliebt - bei Tui Schweiz gehört das Land zu den «Top Five» im Winterhalbjahr, bei Hotelplan ist es die wichtigste Langstrecken-Destination. Beide Unternehmen machen je rund 5 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit dem Land in Südostasien - bei Kuoni beträgt der Anteil gar 17 Prozent.
(fest/sda)
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