Russischer Ex-Atomminister Adamow schuldig gesprochen Dienstag, 19. Februar 2008 / 11:39 Uhr
Moskau - Der frühere russische Atomminister Jewgeni Adamow ist wegen Amtsmissbrauchs und Betrugs verurteilt worden. Ein Moskauer Gericht befand den 68-Jährigen für schuldig, über 30 Millionen US-Dollar (32,7 Millionen Franken) gestohlen zu haben.
 Jewgeni Adamow kommt ins Gefängnis.
In seiner Zeit als Atomminister von 1998 bis 2001 habe Adamow damit aus raffsüchtigen Motiven dem Staat deutlichen Schaden zugefügt, erklärte die Richterin bei der Urteilsverkündung nach Angaben der Agentur Interfax. Das Strafmass sollte im Tagesverlauf bekanntgegeben werden. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer neun Jahre Haft für Adamow gefordert.
Der frühere Atomminister war im Mai 2005 auf Ersuchen der USA in Bern verhaftet worden. Die USA hatten Adamow vorgeworfen, als Minister mehr als neun Millionen Dollar (9,8 Millionen Franken) amerikanischer Regierungsgelder veruntreut zu haben.
Zwei Wochen nach den USA beantragte auch Russland seine Auslieferung. In Moskau waren Befürchtungen laut geworden, der Ex-Minister könnte Washington geheime Daten über das russische Atomprogramm verraten. Daraufhin lieferte die Schweiz Adamow Ende 2005 an Russland aus.
Der Prozess gegen den 68-Jährigen und zwei Mitangeklagte hatte sich immer wieder verzögert. Beobachter hatten deshalb an einem Schuldspruch gegen Adamow gezweifelt.
(tri/sda)
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