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Schauspielhaus-Personal weist Ultimatum zurück

Donnerstag, 9. November 2006 / 19:35 Uhr

Zürich - Im Streit um einen GAV am Zürcher Schauspielhaus kommt es vorerst zu keinen Verhandlungen.

Beim Schauspielhaus war mit der Ablehnung gerechnet worden.

Das Personal hat an einer Versammlung die vom Verwaltungsrat gestellten Forderungen zur Aufnahme neuer GAV-Gespräche abgelehnt.

Gleichzeitig wählten die Angestellten einen Ausschuss, der allfällig notwendige Kampfmassnahmen vorbereiten soll, wie die Gewerkschaft Unia mitteilte.

Sie taten dies für den Fall, dass die Schauspielführung die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen per Handstreich nach eigenen Gusto abändern sollte.

Kritik an Forderungskatalog

Der Forderungskatalog des Verwaltungsrates wurde vom Personal als einseitig kritisiert. Er verletzte die Streikvereinbarung vom vergangenen Januar in allen Punkten. Bekämpft werden insbesondere die Aufhebung von Beförderungsmechanismen, die Aufhebung der Besitzstandsgarantie sowie der Einführung eines Leistungslohnes.

Trotz Vorbereitungen für Kampfmassnahmen wünschen die Schauspielhausangestellten laut der Mitteilung aber keine neuerliche Eskalation des Arbeitskonflikts. Sie schlagen Gespräche auf höchster Ebene vor, bei denen inhaltliche und formale Eckwerte für eine Fortsetzung von GAV-Verhandlungen definiert werden könnten.

Enttäuschung beim Schauspielhaus

Beim Schauspielhaus war damit gerechnet worden, dass das Personal das Ultimatum ablehnen würde, wie Marc Baumann, Verwaltungsdirektor des Theaterhauses, auf Anfrage erklärte. Es sei aber unangenehm zu hören, dass offen mit einer Eskalation des Konflikts gedroht werde.

Baumann zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Bedingungen des Verwaltungsrates abgelehnt worden sind. Das Ultimatum sei gestellt worden, um ohne dauerndes Konfliktrisiko über einen neuen GAV verhandeln zu können. Ob Gespräche zwischen Personalvertretern und der Schauspielhausspitze ebenfalls zu einem solchen Zustand führen könnten, sei zweifelhaft.

(bert/sda)


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