INDUSTRIE
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Schleppender Geschäftsgang der MEM-Industrie

Mittwoch, 24. August 2005 / 15:21 Uhr

Bern - Die Schweizerische MEM-Industrie kommt nicht vom Fleck. Sinkende Margen und schwache Bestellungseingänge vor allem im Inland haben im ersten Halbjahr das Geschäft erschwert.

Die Schweizerische MEM-Industrie steckt in einer Krise.

Bei den Umsätzen konnten die MEM-Firmen nur dank alten Aufträgen zulegen.

Die Umsätze der 290 Meldefirmen des Dachverbands Swissmem nahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum denn auch um 3,3 Prozent zu. Dabei war der Auslandabsatz mit +4,4 Prozent schwungvoller als im Inland mit +0,5 Prozent.

Minus-Ergebnisse

Schleppend entwickelten sich bei der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) die Auftragseingänge.

Sie lagen 0,2 Prozent tiefer als im ersten Halbjahr 2004. Nach unten zogen die Bestellungen im Inland mit einem Minus von 6,7 Prozent.

Inlandmarkt schrumpft

"Der Inlandmarkt schrumpft seit mehreren Quartalen immer mehr", sagte Swissmem-Direktor Thomas Daum vor den Medien in Bern. Die Auslandaufträge stiegen indes um 1,4 Prozent. Bei den Exporten legte die MEM-Industrie um 2,8 Prozent auf 29,8 Mrd. Fr. zu.

"Die Binnenwirtschaft wird von der Export-Lokomotive gezogen", sagte Swissmem-Präsident Johann Schneider-Ammann. Er bekräftigte in diesem Zusammenhang die Ja-Parole seines Verbands für die Abstimmung über die erweiterte Personenfreizügigkeit vom 25. September.

Zugang zum Exportmarkt EU

Der Zugang zum wichtigsten Exportmarkt EU stehe dabei auf dem Spiel. Denn ohne freien Personenverkehr gebe es auch keinen freien Güterverkehr, betonte der Berner FDP-Nationalrat.

Die starke Ausrichtung auf die EU als wichtigsten Exportmarkt für die MEM-Industrie wird auch durch die Zahlen dokumentiert: So werden rund zwei Drittel aller Schweizer Exporte in den EU-Binnenmarkt geliefert.

Insgesamt schätzen die Swissmem-Meldefirmen die Aussichten für die MEM-Industrie verhalten positiv ein. Der Geschäftsgang im Inland dürfte nach ihrer Einschätzung zwar "weiter nicht vom Fleck kommen". Dafür wird in den nächsten Monaten mit Impulsen aus dem Ausland gerechnet.

Ein erhebliches Ertragspotenzial neben dem Produkteverkauf wird den Dienstleistungen zugeschrieben. Darunter fallen etwa Service, Schulungen, Nachrüstungen oder Vermittlung von Gebrauchtprodukten.

(bsk/sda)


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