Nach einem Tageshoch bei 9474,08 Punkten schloss der Standardwerteindex SMI 0,21 Prozent tiefer bei 9405,27 Zählern. Zehn der insgesamt 25 SMI-Titel notierten fester und zwölf schwächer.
Der breite SPI lag mit 7646,93 Punkten um 0,14 Prozent unter dem Freitagsschluss.
Im Fokus standen vor allem Nebenwerte. So fielen Swisslog und Von Roll bei für die Titel hohen Umsätzen mit einem prozentual zweistelligen Kursanstieg beziehungsweise -abschlag auf. Bei den Blue Chip-Werten hielten sich die Ausschläge mit Ausnahme von Julius Bär in Grenzen.
Treibende Kraft in einem sonst an Impulsen eher armen Markt blieben die Fusions- und Übernahmefantasien, sagte ein Händler. Allerdings habe das Ausmass der Spekulationen ein Niveau erreicht, wo vor allem erfahrene Teilnehmer vorsichtig würden. Im Bereich 9450/500 Punkte scheine der SMI derzeit am Ende angelangt zu sein.
Italienische Bankenhochzeit ohne Wirkung
Die jüngsten Bankenzusammenschlüsse in Italien waren für den Sektor vorerst kaum stimulierend. Marktteilnehmer rechnen allerdings damit, dass es zu weiteren Fusionen und Übernahmen kommt. «Die kritische Masse in der Branche wird höher gesetzt», sagte ein Händler.
Die meisten Bankwerte drehten nach anfänglichen leichten Gewinnen ins Minus. UBS waren 0,4 Prozent schwächer, ebenso wie Credit Suisse. Julius Bär, die am Freitag mit einem Kurssprung von über neun Prozent auf neu aufgeflammte Übernahmespekulationen reagiert hatten, fielen um drei Prozent. Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen.
Novartis wartete mit Neuigkeiten zu verschiedenen seiner Blutdrucksenker auf. Dabei schlug vor allem die US-Zulassung eines Generikums von Teva für Lotrel auf den Kurs durch, obwohl sich der Marktstart des Nachahmermedikaments wegen hängiger Patentstreitigkeiten verzögern könnte. Die Titel büssten 1,2 Prozent ein.
Roche stiegen trotz der am Freitag bekannt gewordenen Verzögerung der US-Zulassung des Anämiemedikaments Mircera zunächst leicht, schlossen dann aber 0,1 Prozent schwächer. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erachtete das Medikament in einem so genannten «Approvable Letter» für Patienten mit Nierenerkrankung grundsätzlich als zulässig.
Kursausschläge bei Swisslog und Von Roll
Die Swisslog-Aktien stiegen nach einer Höherstufung durch Kepler Equities und optimistischen Äusserungen von Firmenchef Remo Brunschwiler in der «Finanz und Wirtschaft» bei grossen Volumen um 12,8 Prozent auf 1,85 Franken.
Auf der Verliererseite hingegen besetzten die Von Roll-Titel mit noch 7,6 Prozent Kursabschlag die Spitzenposition. Auch hier wurden Gerwinnmitnahmen ins Feld geführt. Spekulationen über einen bevorstehenden Machtkampf zwischen den beiden bei dem Elektroisolatorenherstellers engagierten Grossaktionärsgruppen hatten den Kurs in der vergangenen Woche um knapp 30 Prozent nach oben schnellen lassen.
Die Lindt & Sprüngli-Namenaktien legten 1,7 Prozent auf 35200 Fr. zu. Händler sprachen von Spekulationen, dass der britische Getränke- und Süsswarenkonzern Cadbury Schweppes ein Übernahmeinteresse an dem Schokoladehersteller entwickeln könne.
Basilea rückten drei Prozent vor. In den USA wurde die Zulassung für das neue Antibiotikum Ceftobiprol der Biotechnologiefirma beantragt und das Medikament, dem die FDA ein beschleunigtes Prüfungsverfahren (Fast Track-Status) zugebilligt, könnte noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Ceftobiprol, das an Johnson & Johnson auslizenziert ist, wäre Basileas erstes Medikament am Markt.