Schweizer Börse startete freundlich Dienstag, 10. Oktober 2000 / 11:48 Uhr
Zürich - Die Schweizer Börse ist etwas fester in den
Dienstag gestartet. Marktteilnehmer rechnen technisch bedingt mit
einem freundlichen Handelsverlauf.
Nach dem Einbruch vom Montag, ausgelöst vor allem von den massiv
unter Druck geratenen Finanzwerten, sei der Markt reif für eine
Erholung, hiess es.
Ein neuerliches Absacken der Finanzwerte wäre eine Enttäuschung.
Für mehr als einen technischen Rebound dürfte es aber nicht
reichen. «Die Käufer fehlen im Moment», sagte ein Händler.
Der Standardwerteindex SMI stieg bis 10.45 Uhr MESZ 53,0 Punkte
oder 0,68 Prozent auf 7809,2 Punkte.
Nachdem der SMI am Montag unter die Unterstützungen bei 7825/20
und dann 7800 Punkten abgesackt war, werden die nächsten Linien nun
beim bisherigen Korrekturtief von 7710 Punkten und dann im Bereich
um 7625 Zähler gesehen.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) sieht den langfristigen
Aufwärtstrend noch intakt und durch eine kurzfristig
wahrscheinliche weitere Korrektur bis 7100/7000 Punkte nicht
gefährdet.
Die Finanzwerte, die am Montag unter Führung der knapp acht
Prozent eingebrochenen CS Group stark zurückgekommen waren, setzten
teilweise zur erwarteten Erholung an.
CS befestigten sich 11,50 Fr. oder 3,75 Prozent auf 318,50
Franken. Ob nach der höheren Eröffnung Anschlusskäufe hereinkommen,
sei fraglich, hiess es. Die Volumen seien zuletzt insgesamt sehr
dünn gewesen. UBS legten 2,50 Fr. auf 232,75 Fr. zu und Julius Bär
70 Fr. auf 8325 Franken.
Die Versicherer, die sich am Montag relativ gut behauptet
hatten, fanden sich mehrheitlich auf der Seite der Kursverlierer.
Lediglich Zurich zeigten sich stabil.
Weiter im positiven Terrain lagen Werte aus den Bereichen Pharma
und Chemie, die schon zuletzt eine Stütze des Marktes waren. Nestlé
waren mit minus 1 Fr. auf 3779 Fr. knapp gehalten.
Novartis seien vor den am Mittwoch erwarteten Umsatzzahlen für
die ersten drei Quartale gesucht. «Vor den Zahlen kaufen ist ein
altes Spiel», sagte ein Marktteilnehmer. Novartis stiegen 13 Fr.
auf 2707 Franken. Die Bank Sarasin erwartet für Novartis für die
ersten neun Monate ein Umsatzplus von 14,4 Prozent auf 27,675 Mrd.
Franken.
Bei den Nebenwerten stiegen SIG 2,34 Prozent auf 1135 Franken.
SIG hatte am Morgen den Verkauf des Automations-Bereichs Positec an
die französische Schneider Electric bekannt gegeben. Nach dem
kürzlichen Teilverkauf der Handfeuerwaffen-Sparte sei dies ein
weiterer Schritt zur Fokussierung auf den Verpackungsbereich.
Saurer, die am Montag nach der Veröffentlichung von Zahlen für
die ersten acht Monate deutlich unter den Analystenerwartungen über
acht Prozent eingebrochen waren, konnten 0,92 Prozent auf 878 Fr.
zulegen.
Die seit Wochen unter Druck stehenden Technologiewerte sahen
eine Verschnaufpause, nachdem die US-Technologiebörse Nasdaq am
Montag nach feiertagsbedingt - Columbus Day - ruhigem Handel nur
leicht im Minus geschlossen hatte.
(sda)
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