STARTUP NEWS
Anzeige
So bewirbt man sich richtig

Donnerstag, 10. März 2022 / 14:00 Uhr
aktualisiert: 14. März 2022 / 15:18 Uhr

Gute Bewerbungen öffnen Türen zu guten Positionen. Was ist bei der Bewerbung wichtig und welche Trends sind 2022 zu berücksichtigen?

Bewerbungsgespräch

Bewerbung 2022 - Trends und nützliche Tipps

Wer mit seiner Bewerbung Erfolg haben möchte, sollte seinen Mehrwert für das Unternehmen und seine Alleinstellungsmerkmale überzeugend präsentieren. Dies gilt besonders für Berufe mit einem gehobenen Qualifikationsniveau. Zu den Persönlichkeitsmerkmalen, die Recruiter besonders wichtig sind, gehören Engagement und Motivation. Darüber hinaus sollten Bewerber die Trends bei der Bewerbung in diesem Jahr beachten. Welche Trends sind 2022 besonders wichtig?

CV-Parsing bei Lebensläufen

Immer mehr Unternehmen nutzen für das Auslesen von Lebensläufen CV-Parsing. Bei diesem Analyseverfahren werden die wichtigsten Schlagwörter und Informationen des Bewerbers gespeichert und in das Bewerbermanagementsystem übertragen, damit diese auf Abruf bereit sind. Die Lebenslaufanalyse funktioniert semantisch und mithilfe künstlicher Intelligenz. Im Gegenzug sollten Bewerber darauf achten, dass sie dem System die Auslese sämtlicher wichtiger Informationen erlauben und dieses so bedienen, dass der eigene Lebenslauf möglichst oft für den Recruiter sichtbar wird. Vorlagen für Lebensläufe können dabei helfen, sich optimal auf die Maschine einzustellen.

Die Rolle der sozialen Medien für Bewerbung und Recruiting

Als Facebook im Februar 2004 gegründet wurde, wurde die Plattform zunächst für das Privatleben genutzt. Hier verlebten die Menschen gern ihre Freizeit. Heute hingegen kann von einer strikten Trennung zwischen Arbeit und Freizeit keine Rede mehr sein. Dies liegt nicht nur daran, dass Unternehmen selbst Facebook und andere soziale Medien immer stärker für ihr Geschäft nutzen, sondern auch daran, dass sie sich vom sozialen Auftritt möglicher Bewerber ein Bild machen. Wie man sich auf Facebook gibt und präsentiert, das hat Auswirkungen auf zukünftige Arbeitgeber, dies gilt es immer im Hinterkopf zu behalten. Immer mehr Recruiter und Headhunter sprechen Bewerber sogar auf den sozialen Medien an, um sie für ihr Unternehmen zu gewinnen.

Xing und LinkedIn

Hinzu kommt, dass es heute eine Reihe von beruflichen Netzwerken gibt, die ausschliesslich für die eigene Karriere genutzt werden. Diese werden noch systematischer von Recruitern und Headhuntern nach interessanten Kandidaten als die allgemeinen sozialen Medien abgesucht. Xing und LinkedIn sind hier an erster Stelle genannt, und wie man sich dort präsentiert, dies hat starke Auswirkungen auf seine Sichtbarkeit für Unternehmen. Zudem lassen sich Xing und LinkedIn wunderbar dazu nutzen, um sich ein Netzwerk mit Personen aufzubauen, die in derselben Branche wie man selbst aktiv sind. Mit Workship gibt es sogar ein anonymes soziales Netzwerk, um zu vermeiden, dass die Wechselbereitschaft im derzeitigen Unternehmen auffällt. Auf diese Weise sichert man sich das Standbein, wenn es mit dem angestrebten Wechsel nicht klappt.

Innovation Bewerbungsvideo

Videos spielen als Content eine immer wichtigere Rolle. Dies lässt sich am Siegeszug von Instagram und Tiktok beobachten, aber auch am Vorgehen von Facebook, Videocontent immer mehr zu unterstützen. Zwar hat die Bewerbung mit einem Video derzeit noch eine Nischenrolle in Unternehmen. Aber 90 % aller Unternehmer gaben in einer Umfrage an, sich kurze Videos zumindest anzusehen. Trendforscher rechnen damit, dass sich der Trend verstärkt. Aktuell gelten Videobewerbungen noch als innovativ und bieten die Chance, aus dem Bewerberpool herauszuragen.

Mobile Recruiting

Passend zum Zeitgeist, in dem alles möglichst schnell zu gehen hat, nimmt das Mobile Recruiting als Bewerbungsmöglichkeit zu. Es reicht, die für die Bewerbungsform in der App implementierten Funktionen zu nutzen, einen Bewerbungslauf anzulegen, ein Foto zu schicken und Bewerbungsdokumente abzusenden. Bei der «Bewerbung to go» ist die Bewerbung schon nach wenigen Minuten im System des Unternehmers eingespeist.

Recruitainment

Die Industrie 4.0 macht allen herkömmlichen und tradierten Strukturen zunehmend den Garaus. Dies mag manche erschrecken, bietet aber auch Chancen. Beim Recruitainment ist das neue Denken besonders auffällig. Das Kofferwort setzt sich aus den Begriffen Recruiting und Entertainment zusammen. Gemeint ist also eine betont spielerisch daherkommende und auf Unterhaltung setzende Bewerbungsmethode. Typische Anwendungen von Recruitainment sind Wettbewerbe, Spiele und Quizzes, Video-Interviews, Assessment-Center, Workshops und andere Events. Das, was sich als Spiel verpackt, sollte allerdings sehr ernst genommen werden. Recruiter werten nämlich das eigene Auftreten penibel aus. Vor allem sind sie daran interessiert, den Bewerber als Persönlichkeit in lebensnahen Situationen zu erleben, um zu ergründen, ob dieser zum Unternehmen passt.

(Sina Baumberger/IFJ)