Nach Angaben der Fluggesellschaft Iberia sassen 200 000 Reisende fest. Das Madrider Verkehrsministerium berief ein Krisenkomitee, um das Chaos unter Kontrolle zu bekommen. Auf den Flughäfen bildeten sich an den Abfertigungsschaltern lange Warteschlangen.

Nach Angaben des staatlichen Radios RNE durften noch einige wenige Flugzeuge landen, die sich bei Beginn der Protestaktion bereits in der Luft befunden hatten. Reisende, die auf den Flughäfen auf ihre Maschinen warteten, wurden dazu aufgerufen, die Abfertigungshallen zu verlassen.

Swiss-Maschine kehrt um

äusserten die Erwartung, dass das Chaos mindestens bis 01.00 Uhr in der Nacht zum Samstag andauern werde.

Vom wilden Streik waren auch insgesamt sieben Flüge der Gesellschaft Swiss betroffen, wie Mediensprecher Jean-Claude Donzel gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Ein Flugzeug, das in Zürich bereits Richtung Madrid gestartet war, musste umkehren.

Ultimatum der Regierung

Nach Angaben der AENA hatten 70 Prozent der Lotsen ohne vorherige Ankündigung ihre Arbeitsplätze verlassen. Die Behörde setzte sich mit Eurocontrol in Verbindung, um zu verhindern, dass Flugzeuge aus anderen europäischen Ländern spanische Flughäfen anflogen.

Die Regierung versuchte, die Fluglotsen per Dekret zu ihrem Dienst zu verpflichten und forderte die Streikenden «ultimativ» auf, zu ihren Arbeitsplätzen zurückzukehren.

Andernfalls würde das Militär formal die Kontrolle über die Tower übernehmen und damit die Fluglotsen militärischem Kommando unterstellen. Sich dem Militär zu verweigern, hätte eine noch schwerwiegendere Strafe zur Folge.(et/sda)


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