ST.GALLEN SYMPOSIUM
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Student Daniel Knecht hat viel geschuftet für drei Tage

Samstag, 2. Juni 2007 / 11:33 Uhr
aktualisiert: 30. April 2008 / 09:35 Uhr

St. Gallen - Der 22-jährige Daniel Knecht studiert an der Universität St. Gallen (HSG) Internationale Beziehungen und ist einer der Organisatoren des St. Gallen Symposiums. Seine Aufgabe im Vorfeld des Anlasses war es, Journalisten ans Symposium zu locken.

Ein interessiertes Publikum ist der Dank für alle Anstrengungen.

Am Eröffnungstag ist Daniel Knecht müde. Kaum geschlafen habe er in den Tagen vor dem Symposium, sagt er. Zu viel sei noch zu organisieren gewesen.

Endlich kam der Donnerstag und damit die Erlösung: Das Symposium startet. Daniel Knecht hat die Arbeitsstunden einmal über den Daumen gepeilt.

Das Organisationsteam bestand aus 26 Studentinnen und Studenten. Ein halbes Jahr haben sie gearbeitet. Rund 78'000 Stunden sind so insgesamt zusammen gekommen. «Für drei Tage», fügt der Student an und hält das Zahlenspiel selbst für irrational.

An den Symposiumstagen arbeiten 200 Studierende zusätzlich. Es gibt viel zu tun. Im Catering arbeiten oder Gäste in Limousinen chauffieren sind die gängigsten Arbeiten. Daniel Knecht ist für die Medien zuständig.

Zu seinen Aufgaben zählen: Sich um Photographenwünsche kümmern, die Homepage auf dem neusten Stand halten, die Medien und sonstige Akkreditierte mit Zitaten und Transkriptionen aus den Seminarräumen versorgen und Interviews koordinieren.

Als Vertreter auf Verkauftournee

Im Vorfeld des Symposiums war er in Frankreich und Deutschland auf Werbetournee. Besuchte Weltunternehmen wie CNN, BBC und zahlreiche Radios und Zeitungen, in Paris, Berlin und kleineren Städten. Sein Ziel war, möglichst viele Journalisten davon zu überzeugen, nach St. Gallen zu kommen. Keine einfache Aufgabe.

Der schwierigste Umstand war: Er vertrat ein Produkt, das er nicht physisch präsentieren konnte. Zwar gab es Programmentwürfe und eine Liste eingeladener Gäste, aber wie das Symposium aussieht, entscheidet sich erst wenige Wochen vor Beginn.

Am Symposium kann er Bilanz ziehen und ist zufrieden. Obwohl von einigen Medienvertretern kurzfristige Absagen kamen, beschreibt Daniel Knecht das Resultat als bunten Mix verschiedenster Medienanstalten. Zwei Rollen muss er jetzt kombinieren: Zum einen ist er Gastgeber, zum anderen Organisator.

Nach Symposium warten Prüfungen

Offiziell hat Daniel Knecht sein Studium nicht unterbrochen. Aber die Tradition will es, dass die organisierenden Studenten in der ersten Woche ihre Professoren besuchen und ihnen mitteilen, sie würden wohl deren Veranstaltungen nicht besuchen, aber am Ende doch die Prüfungen schreiben. So ergeben sich im Studium keine Verzögerungen.

«Ich werde nie eine interessantere Arbeitserfahrung machen», sagt sich Daniel Knecht heute. Während eines halben Jahrs hat er zwei Dinge vorbereitet: Ein Symposium und seine Prüfungen, die nach dem Symposium folgen werden. Das erfordert viel Konzentration und Disziplin, resümiert der 22-Jährige. Nach dem Symposium will er vor allem eines: Schlafen.

(von Philippe Reichen/sda)


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