ENERGIE
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Südkorea und USA führen Atomgespräche

Samstag, 20. August 2005 / 13:27 Uhr

Seoul - Der südkoreanische Aussenminister Ban Ki Moon ist in die USA gereist. Er will dort mit ranghohen Regierungsvertretern über die stockenden Atomverhandlugen mit Nordkorea sprechen.

US-Aussenministerin Condoleezza Rice.

Während des sechstägigen Besuchs werde er Gespräche mit Aussenministerin Condoleezza Rice, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, dem US-Verhandlungsführer bei den Atomgesprächen Christopher Hill, Geheimdienstkoordinator John Negroponte sowie dem republikanischen Politiker James Leach führen, sagte Ban vor seiner Abreise in Seoul.

Mit Rice werde er "enge Konsultationen" über Nordkoreas Forderung nach einer zivilen Nutzung der Atomtechnologie führen.

Vergangene Woche hatte Ban bereits mit seinem chinesischen Kollegen Li Zhaoxing darüber beraten, wie die Sechs-Länder-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm vorangebracht werden können.

Fortsetzung der Gespräche

Die Verhandlungen, an denen Nord- und Südkorea, die USA, Japan, China und Russland beteiligt sind, sollen Ende August nach einer dreiwöchigen Unterbrechung in Peking fortgesetzt werden. Bislang hatte sich keine Einigung abgezeichnet.

Washington verlangt von Nordkorea die Aufgabe seiner Atomtechnologie; der stalinistische Staat besteht dagegen auf seinem Recht auf die friedliche Nutzung von Kernenergie. China und Russland wollen Pjöngjang dies zugestehen.

Recht auf Atomprogramm

Auch der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Chung Dong Young hatte dem Nachbarland entgegen der US-Position das Recht auf ein ziviles Atomprogramm zugesprochen. Aussenminister Ban sagte dagegen, darüber müsse diskutiert werden. Washington und Seoul bestritten, dass sie in dieser Frage uneins seien.

Nach zweitägigen Verhandlungen in der nordkoreanischen Stadt Kaesong willigte Südkorea am Freitagabend ein, dem verarmten Nachbarland landwirtschaftliche Hilfe zu leisten.

Südkorea werde ausgewählte Agrarbetriebe im Norden mit Düngemitteln, Pestiziden, Maschinen und Tierfutter unterstützten, um die Produktivität zu erhöhen, teilten Behördenvertreter in Seoul am Samstag mit.

Von Mitte bis Ende der 90er Jahre starben in Nordkorea nach Angaben von Hilfsorganisationen bis zu zwei Millionen Menschen an Unterernährung, weil die landwirtschaftlichen Kooperativen den Lebensmittelbedarf in der Bevölkerung nicht decken konnten. Seit 1995 hängt das 23-Millionen-Einwohner-Land von ausländischer Hilfe ab.

(bsk/sda)


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