Sulzer-Konzernchef kündigt Veränderungen im Verwaltungsrat an Samstag, 23. September 2000 / 14:10 Uhr
Zürich - Der radikale Umbau des Winterthurer Sulzer-Konzerns
wird zu Veränderungen im Verwaltungsrat führen. Das Aussmass sei
derzeit noch offen, sagte Sulzer-Konzernchef und -Präsident Ueli
Roost in der «Samstag-Rundschau» von Radio DRS.
Der Verwaltungsrat dürfte auf die Generalversammlung im Frühjahr
2001 hin zumindest in Teilen erneuert werden, sagte Roost weiter.
Wenn Roost mit seinem Umbau Erfolg haben wolle, sei eine rasche
und fundamtentale Erneuerung des Sulzer-Verwaltungsrates nötig,
hiess am Samstag in der «Neuen Zürcher Zeitung». Das höchkarätige
Gremium habe sich in langen Jahren nicht zu strategischen
Interventionen bereit gefunden.
Der Sulzer-Verwaltungsrat wird seit Mitte April von Roost
präsidiert, der das Amt von Pierre Borgeaud übernommen hatte. Der
radikale Umbau sei für den langjährigen Sulzer-Präsident hart
gewesen, so Roost. Borgeaud trage die Entscheidungen aber voll mit.
Dem Sulzer-Verwaltungsrat gehören neben Roost und Borgeaud laut
Geschäftsbericht 1999 ferner Peter Spälti, Georg Blum, Urs Bühler,
Reto Domeniconi, Jan Kleinewefers, Bernhard Koechlin, Erich Müller,
Jakob Schmidheiny und Leonardo Vannotti an.
Er wolle nicht mit der Vergangenheit von Sulzer abrechnen, sagte
Roost weiter. In den letzten Jahren seien aber sicher einige
Entwicklungen nicht oder zu spät gesehen worden. Er fühle sich für
die Zukunft zuständig. Aus der Vergangenheit gelte es zu lernen.
Er sei zuversichtlich, dass der Verkauf eines grossten Teils des
Industriegeschäftes rasch erfolgen werde, sagte Roost in der
«Samstags-Rundschau» weiter. Es liefen bereits Gespräche. Eine
Garantie für die Arbeitsplätze könne er nicht abgeben.
Sulzer werde sich jedoch bemühen, die Käufer gut auszuwählen.
Sollte es zu Härtefällen kommen, werde der Konzern diese nach
bewährter Tradition abfedern. Welche Beträge Sulzer für diese Fälle
zurückgestellt hat, wollte Roost nicht sagen.
(sda)
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