LUFTFAHRT
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Tarifverhandlungen der Lufthansa gescheitert

Donnerstag, 10. Juli 2008 / 13:49 Uhr
aktualisiert: 17:26 Uhr

Frankfurt - Die Lohnverhandlungen zwischen der Lufthansa und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für das Boden- und Kabinenpersonal sind gescheitert, wie eine Sprecherin des Unternehmens in Frankfurt mitteilte.

Die Lufthansa hat die angedrohten Streiks als «völlig unverhältnismässig» zurückgewiesen.

Damit drohen bei der grössten Fluggesellschaft Deutschlands nun Streiks - möglicherweise noch in der Ferienzeit. Die Gewerkschaft ver.di will zu dieser Frage eine Urabstimmung durchführen.

Parallel zu der Auseinandersetzung mit ver.di gibt es Verhandlungen über die Löhne der Piloten bei den Lufthansa-Töchtern, wo ebenfalls Streiks möglich sind. Die Lufthansa-Tochter Swiss ist von beiden Tarifverhandlugen nicht betroffen. Die Swiss sei in der Personalpolitik vollkommen unabhängig, sagte Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Swiss habe ihre eigenen Gesamtarbeitsverträge.

Die Lufthansa hat die angedrohten Streiks als «völlig unverhältnismässig» zurückgewiesen. Die Gewerkschaft sollte sich noch einmal überlegen, ob sie wirklich Touristen mitten in Feriensaison mit Streiks treffen wolle, sagte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer.

Angebot sei «sehr gut» gewesen

Das Angebot der Lufthansa sei «sehr gut» gewesen, und das Unternehmen habe sich in den Verhandlungen für die rund 50'000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine «deutlich bewegt», sagte Lauer.

Am Vortag hatte die Lufthansa ein höheres Angebot vorgelegt. Demnach sollten die Gehälter der rund 50'000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten um insgesamt 6,7 Prozent erhöht werden. Zusätzlich sollte einmalig 1 Prozent eines Jahresgehalts gezahlt werden.

Die Laufzeit des Vertrages sollte 21 Monate bis Ende Februar 2010 betragen. Ver.di hatte dagegen knapp 10 Prozent mehr Geld bei einem Jahr Laufzeit gefordert.

(smw/sda)


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