ENERGIE
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Timoschenko will Gas-Einigung anfechten

Freitag, 6. Januar 2006 / 07:28 Uhr

Kiew - Die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko will den Gaskompromiss zwischen Kiew und Moskau vor Gericht anfechten.

Julia Timoschenko will gegen ukrainische Entscheidungsträger vorgehen.

Alle Verträge über die russischen Gaslieferungen in die Ukraine müssten «unverzüglich» annulliert werden, sagte Timoschenko laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine.

Zudem kündigte sie an, die Staatsanwaltschaft darum zu bitten, gegen die Führungspersonen im ukrainischen Energiesektor wegen «Verrats an nationalen Interessen» und «Machtmissbrauchs» zu ermitteln. Timoschenko war nach einem Streit mit ihrem früheren Verbündeten, dem ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko, von diesem entlassen worden.

Einigung mit Gasprom

Russland und die Ukraine legten ihren Streit um höhere Gaspreise am Mittwoch bei. Der russische Gasprom-Konzern und sein ukrainischer Vertragspartner Naftogas einigten sich auf deutlich steigende Preise für die russischen Gaslieferungen, die jedoch durch eine Mischkalkulation mit Gas aus Zentralasien für Kiew abgemildert werden.

Die Ukraine zahlt für ihr Gas von Gasprom ab sofort offiziell den Weltmarktpreis von 230 Dollar pro 1000 Kubikmeter. Neben 17 Milliarden Kubikmetern aus Russland erhält die Ukraine 2006 aus Zentralasien 34 Milliarden Kubikmeter, so dass der Durchschnittspreis auf 95 Dollar sinkt.

(ht/sda)


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