NAHRUNGSMITTEL
Anzeige
Verseuchte Bonbons aus China in Europa

Mittwoch, 1. Oktober 2008 / 19:39 Uhr
aktualisiert: 2. Oktober 2008 / 00:35 Uhr

Stuttgart - Im Deutschland und Belgien sind mit der Industriechemikalie Melamin verseuchte chinesische Milchbonbons aufgetaucht. Die Gesundheitsbehörden warnen vor dem Verzehr der Süssigkeit der Marke «White Rabbit».

Gemäss Stuttgarter Behörden besteht beim Verzehr einzelner «White Rabbit»-Bonbons keine Gefahr.

Bei den untersuchten Bonbons sei der Grenzwert der gefährlichen Chemikalie teilweise um das Fünffache überschritten, teilte die belgische Lebensmittelbehörde AFSCA mit.

Die Produkte seien in Asien-Läden entdeckt und bereits vor mehreren Tagen aus den Regalen zurückgezogen worden.

Zuvor hatten bereits die Gesundheitsbehörden im deutschen Bundesland Baden-Württemberg vor verseuchten «White-Rabbit»-Bonbons gewarnt. Hier wurden gar Melamin-Werte gemessen, die das Sechzigfache des Grenzwertes überschritten.

Der chinesische Hersteller Guanshengyuan und der niederländische Vertreiber Liroy B.V. hätten den Verkauf gestoppt und die Bonbons weltweit zurückgerufen, teilten die Behörden weiter mit.

Vier Babys in China gestorben

Durch die Chemikalie, die in der Industrie als Bindemittel benutzt wird, sind nach offiziellen Angaben in China mehr als 50'000 Säuglinge an Nierensteinen erkrankt, vier Babys starben. Die chinesischen Behörden haben bislang in 31 Produkten auf Milchpulver-Basis die Industriechemikalie gefunden.

Melamin sei den Bonbons beigemischt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen, teilten die Behörden weiter mit. Laut einer Sondervorschrift der EU müssen Milcherzeugnisse mit einem Gehalt der Chemikale über 2,5 mg/kg unverzüglich vernichtet werden.

Keine Einfuhr in die Schweiz

Milch und Milchprodukte aus China dürfen bereits seit längerem weder in die EU noch in die Schweiz importiert werden.

In die Schweiz sind nach dem Wissen der Behörden keine der beanstandeten «White Rabbit»-Bonbons eingeführt worden. Das Bundesamt für Gesundheit beobachte die Situation jedoch intensiv, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

(bert/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Falsche Schweineohren als neuester Lebensmittelskandal in China16.Mai 15:02 Uhr
Falsche Schweineohren als neuester Lebensmittelskandal in China
Verseuchte Milch: Fast 47'000 Kinder im Spital9.Okt 10:34 Uhr
Verseuchte Milch: Fast 47'000 Kinder im Spital
Melamin-Spuren in Produkten von Nestlé und Mars4.Okt 17:14 Uhr
Melamin-Spuren in Produkten von Nestlé und Mars
Keine verunreinigte Babynahrung in der Schweiz3.Okt 14:04 Uhr
Keine verunreinigte Babynahrung in der Schweiz
Melamin in Milchshake in Österreich2.Okt 13:15 Uhr
Melamin in Milchshake in Österreich
25.Sep 15:59 Uhr
EU verbietet chinesische Milchprodukte für Kinder
Fast 53'000 Kleinkinder vom Milchskandal betroffen22.Sep 08:05 Uhr
Fast 53'000 Kleinkinder vom Milchskandal betroffen
Überprüfung von Chinas Molkerei-Industrie20.Sep 07:49 Uhr
Überprüfung von Chinas Molkerei-Industrie