LANDWIRTSCHAFT
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Vierwöchiger Protestmarsch indischer Bauern

Sonntag, 28. Oktober 2007 / 19:21 Uhr

Neu Delhi - Nach vier Wochen Protestmarsch durch Nordindien sind rund 25'000 landlose Bauern in der Hauptstadt Neu Delhi eingetroffen. Mit der Aktion wollen die Teilnehmer aus zwölf Bundesstaaten auf die Lage der armen Landbevölkerung aufmerksam machen.

Indiens Wirtschaft verzeichnet ein kräftiges Wachstum von etwa neun Prozent jährlich.

«Wir fordern von der Regierung, die Rechte der Landlosen zu stärken», sagte einer der Organisatoren. Sie verlangen deshalb eine klare Gesetzgebung zum Grundbesitz.

In jedem Dorf und jeder Stadt schlossen sich mehr Teilnehmer an. «Gewaltloser Protest wurde noch nie so wirkungsvoll umgesetzt - und diese Menschen leben, laufen und schlafen auf Strassen, seit wir losgegangen sind», sagte Puthan Vithal Rajgopal, der den Marsch organisiert.

Die Menschen, von denen viele statt Schuhen Plastiktüten an den Füssen tragen, werfen der indischen Führung vor, kleine Bauern nicht vor der Enteigung durch grosse Unternehmen und Konzerne zu schützen. An diesem Montag wollen die Landlosen ihre Forderungen Ministerpräsident Manmohan Singh vortragen.

Indiens Wirtschaft verzeichnet ein kräftiges Wachstum von etwa neun Prozent jährlich, Dienstleistungs- und Industriebranche kommen sogar auf zweistelliges Wachstum.

Doch die Landwirtschaft mit fast einer Milliarde Menschen hängt weit hinterher und Aktivisten wie Rajgopal verweisen auf einen immer grösseren Abstand zwischen wenigen Reichen und Hunderten von Millionen armer Menschen.

(smw/sda)


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