NAHRUNGSMITTEL
Anzeige
Welternährungsprogramm spricht von «stillem Tsunami»

Dienstag, 22. April 2008 / 13:17 Uhr

Genf - Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) hat die steigenden Preise für Nahrungsmittel mit einem «stillen Tsunami» verglichen. Mehr als hundert Millionen Menschen mehr als bisher angenommen könnten künftig von einer Hungersnot bedroht sein.

«Wie der Tsunami im indischen Ozean 2004 erfordert auch die Hungerkrise eine Antwort auf weltweitem Niveau», so das WFP.

«Es handelt sich um die grösste Herausforderung in der 45-jährigen Geschichte des WFP», schreibt das UNO-Programm in einer Medienmitteilung, die am Rande einer Konferenz zur weltweiten Lebensmittelkrise in London veröffentlicht wurde.

Das WFP vergleicht die Hungerkrise mit dem Tsunami im indischen Ozean 2004 - wie damals sei eine Antwort auf weltweitem Niveau nötig. Der Tsunami hatte 240'000 Menschen in den Tod gerissen und zehn Millionen geschädigt. Das WFP erinnerte daran, dass die internationale Gesellschaft damals 12 Milliarden Dollar für die Opfer freigab.

Es sei nötig, dass jetzt dieselbe Grosszügigkeit bewiesen werde, forderte WFP-Direktorin Josette Sheeran. Millionen Menschen, die bis vor sechs Monaten nicht bedroht gewesen waren, würden jetzt dringend Hilfe benötigen.

Zahlreiche Ursachen sorgen derzeit für einen Anstieg der Lebensmittelpreise, unter anderem die Verwendung von Getreide zur Produktion von Bio-Kraftstoff, die steigende Nachfrage durch die wachsende Weltbevölkerung sowie die Flut- und Dürrekatastrophen infolge des Klimawandels.

(dl/sda)


Artikel-Empfehlungen:

Konzerne profitieren von Nahrungsmittelknappheit5.Mai 08:30 Uhr
Konzerne profitieren von Nahrungsmittelknappheit
Thailand kündigt Gründung von Reiskartell an30.Apr 15:28 Uhr
Thailand kündigt Gründung von Reiskartell an
UNO berät über Ausweg aus Nahrungsmittelkrise28.Apr 20:57 Uhr
UNO berät über Ausweg aus Nahrungsmittelkrise
Ziegler: Millionen Menschen droht Hungertod28.Apr 15:42 Uhr
Ziegler: Millionen Menschen droht Hungertod
US-Grossketten rationieren Reis24.Apr 17:30 Uhr
US-Grossketten rationieren Reis
Ban Ki Moon warnt vor Nahrungsmittelkrise20.Apr 22:39 Uhr
Ban Ki Moon warnt vor Nahrungsmittelkrise
Caritas Schweiz hilft Opfern der Nahrungsmittelkrise20.Apr 11:53 Uhr
Caritas Schweiz hilft Opfern der Nahrungsmittelkrise
Appell für mehr Nahrungsmittelhilfe fruchtet15.Apr 15:53 Uhr
Appell für mehr Nahrungsmittelhilfe fruchtet
Biotreibstoffe sind «Verbrechen gegen die Menschheit»14.Apr 18:33 Uhr
Biotreibstoffe sind «Verbrechen gegen die Menschheit»
Die Welt steht vor einer Nahrungsmittelkrise9.Apr 13:13 Uhr
Die Welt steht vor einer Nahrungsmittelkrise