WIRTSCHAFT
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WorldCom-Fehlbuchungen über neun Milliarden Dollar

Mittwoch, 6. November 2002 / 08:02 Uhr

Clinton - Die Fehlbuchungen bei dem bankrotten US-Telekommunikationskonzerns WorldCom liegen höher als bisher angegeben. WorldCom teilte mit, die Fehlbuchungen könnten über neun Milliarden Dollar liegen.

Der Konzern hatte bisher bilanzielle Fehlbuchungen im Volumen von 7,6 Milliarden Dollar zugegeben. Die US-Börsenaufsicht Sec reichte eine zusätzliche Klage gegen WorldCom ein und beschuldigte dabei das Unternehmen, die Anleger seit 1999 getäuscht zu haben.

WorldCom führt allerdings nach eigenen Angaben mit der Sec Verhandlungen über eine Einigung. Das Unternehmen könnte dabei eine Geldstrafe erhalten und sollte sich verpflichten, in Zukunft die Wertpapiergesetze nicht zu verletzen.

Die Wertpapieraufsicht hatte ihre erste Betrugsklage gegen WorldCom im Juni bei einem New Yorker Gericht eingereicht, nachdem das Unternehmen Bilanz-Fehlbuchungen im Volumen von zunächst 3,85 Milliarden Dollar eingestanden hatte.

Im weiteren Verlauf hatte WorldCom weitere Fehlbuchungen über 3,8 Milliarden Dollar zugegeben und mitgeteilt, im Rahmen der laufenden Untersuchungen könnten noch weitere Fehlbuchungen auftauchen.

Eine Einigung mit der Sec würde ein grosses Problem von WorldCom lösen und die Chance erhöhen, dass WorldCom aus dem Gläubigerschutzverfahren als ein überlebensfähiges Unternehmen herauskomme, sagten Finanzexperte.

Das Unternehmen hatte im Juli mit einer Schuldenlast von 41 Milliarden Dollar Antrag auf Gläubigerschutz gestellt, nachdem es Bilanz-Fehlbuchungen eingestanden hatte. Dabei handelte es sich um die grösste Firmenpleite in der US-Wirtschaftsgeschichte.

(bert/sda)